Karfreitag: AK weist Strache-Kritik zurück

AK-Präsident Gerhard Michalitsch hat am Freitag auf Vorwürfe von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) an die Adresse der AK im Zusammenhang mit der Karfreitag-Regelung reagiert. Der Vizekanzler habe „wie immer den Falschen geschlagen“.

Strache machte im ZiB2-Interview vom Donnerstag die „rote Arbeiterkammer“ dafür verantwortlich, dass die evangelischen Christen sich jetzt am Karfreitag einen Urlaubstag nehmen müssen, weil diese die Klage eines Atheisten beim Europäischen Gerichtshof unterstützt habe.

Michalitsch wirft Strache Ablenkungsmanöver vor

Die AK vertrete die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und daher sei es klar gewesen, dass man den Kollegen bei der Klage vertrete, sagte AK-Burgenland-Präsident Michalitsch. Der Europäische Gerichtshof habe ein Urteil gefällt, das dann bedeutet hätte, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich am Karfreitag frei gehabt hätten. In Wirklichkeit versuche der Vizekanzler jetzt, den „Pfusch“, den die Regierung produziert habe, anderen anzuhängen.

Abschaffung der Verfallsfristen gefordert

Michalitsch warf der Bundesregierung außerdem vor, dass zu wenig gegen Lohn- und Sozialdumping getan werde. Die Verfallsfristen bei arbeitsrechtlichen Klagen würden derzeit drei bis sechs Monate betragen. Arbeitnehmer verlören deswegen oft ihren Rechtsanspruch, kritisierte der AK-Präsident. Er forderte die Abschaffung oder zumindest eine Verlängerung der Verfallsfristen. Im kommenden Juni veranstaltet die Arbeiterkammer auf der Burg Schlaining ein großes Symposion zu diesem Thema.