Hartinger-Klein verteidigt Karfreitagslösung

Die Aufregung um den Karfreitag ebbt nicht ab: Die Bundesregierung fährt über religiöse Minderheiten gnadenlos drüber, sagt etwa die evangelische Pfarrerin von Oberwart. Ebendort machte am Freitag Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) Station bei ihrem Burgenlandbesuch.

Sozial- und Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) besuchte bei ihrem Burgenland-Tag unter anderem die Außenstelle der Gebietskrankenkasse in Oberwart. Sie hat nach langer Diskussion genehmigt, dass sich die Krankenkasse in ein neues Gebäude einmieten wird, das derzeit gebaut wird.

Hartinger-Klein in Oberwart und Pinkafeld

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Hartinger-Klein in der Außenstelle der Gebietskrankenkasse

„Das ist gerechtfertigt, weil die Mitarbeiter mehr Platz brauchen. Gerade der Kontrollarzt, der seinen Raum gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern nutzen muss. Da geht es ja auch um Verschwiegenheit und um einen vertrauensvollen Umgang mit den Patienten, da sind eigene Räume sicher notwendig“, so die Ministerin Hartinger-Klein.

Hartinger-Klein in Oberwart und Pinkafeld

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Die evangelische Pfarrerin Sieglinde Pfänder

Pfarrerin: „Geht uns wie den anderen Minderheiten“

Die Ministerin besuchte mit Oberwart eine Stadtgemeinde, in der relativ viele Evangelische leben. Mit der neuen Karfreitagsregelung sind hier viele Bewohner nicht einverstanden - so auch Pfarrerin Sieglinde Pfänder. Im Schaukasten vor der evangelischen Kirche hängt eine Parte für den Karfreitag.

Hartinger-Klein in Oberwart und Pinkafeld

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Vor der evangelischen Kirche hängt eine Parte für den Karfreitag

„Es ist bitter, uns geht es aber nicht anders als den anderen Minderheiten in diesem Land. Wir haben eine Regierung, die über die Ansprüche oder Bedürfnisse von Minderheiten gnadenlos drüberfährt. Jetzt erwischt es uns auch“, so Pfarrerin Sieglinde Pfänder.

Anbeten „unabhängig von Zeit und Standort“

Zu den Protesten bezüglich Karfreitag sagt die Ministerin: „Ich sage ihnen etwas, und zwar bewusst als Protestantin. Ich möchte dazu das Bibelzitat Johannes 4 zitieren: Anbeten kann ich Gott überall, und zwar unabhängig von Zeit und Standort. Das ist evangelischer Grundgedanke“, so Hartinger-Klein.

Hartinger-Klein in Oberwart und Pinkafeld

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Ministerin Hartinger-Klein wurde von Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz begleitet

Ebenfalls am Programm stand für Ministerin Hartinger-Klein ein Besuch im Gesundheitszentrum Pinkafeld. Gebaut hat es der Unternehmer Johann Pöll. Begleitet wurde sie von Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ). Er war anfangs für einen freien Karfreitag für alle - mehr dazu in Karfreitag: Tschürtz will zusätzlichen Feiertag. Nun sagt er: „Wenn die Entscheidung so ausgegangen wäre, dass der Feiertag geblieben wäre, dann hätte man in Österreich 83 Feiertage genehmigen müssen“, so Tschürtz.

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