Umbau im Hafen Fertörakos: Fährlinie gekündigt

Die Bauarbeiten für den Ausbau des Hafens von Fertörakos auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees nimmt Formen an. Es wurde unter anderem auch der Vertrag mit der Fährlinie Drescher aus Mörbisch gekündigt. Die Kündigung stellt die Fährlinie vor einige Probleme.

Seit der Öffnung der Grenze, 1989, fährt die Linie Drescher auch nach Fertörakos in Ungarn. In der Saison wird der Hafen vier Mal am Tag angefahren, dazu kommt noch das Festspielshuttle am Abend. Doch ob das auch in Zukunft möglich sein wird, ist fraglich, so Roman Drescher.

„Es ist so, dass wir Mitte Dezember informiert wurden, dass der Platz, wo unsere Schiffstation in Fertörakos steht vom Umbau betroffen ist. Genaue Details, wann und wie wir den Platz räumen müssen, haben wir noch nicht. Es ist so, dass der Seestrand komplett umgebaut wird. Wir führen Mitte Februar noch Gespräche mit Herrn Karpati in Sopron“, sagte Drescher.

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Die Fähren der Drescher Linie in Mörbisch

Hafenprojekt Fertörakos

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Plan der neuen Hafenanlage in Fertörakos

Entwicklungs-AG plant die Hafenanlage

Der erwähnte Herr Karpati ist der Generaldirektor der zuständigen Entwicklungs-AG. Diese plant in Fertörakos eine neue Hafenanlage mit Ferienhäusern, Hotels, Restaurants, Sportanlagen und Strandpromenaden um mehr als 70 Millionen Euro. Der Vertrag mit der Firma Drescher wurde ursprünglich auf 99 Jahre abgeschlossen, dass er jetzt - nach 30 Jahren - gekündigt wurde, kam überraschend, obwohl man von den Ausbauplänen des Hafens wusste.

„Wir würden uns wünschen, dass wir ein Teil von diesem neuen, schönen Hafen sein können - von dem gehen wir auch aus. Wir wünschen uns, dass wir die Saison ohne Probleme gut überstehen und es über den Winter soweit ist, dass wir keine Ausfälle haben“, so Drescher. Doch das ist nicht sicher - obwohl die Buchungslage für die kommende Saison bereits jetzt sehr gut ist.

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Das Hafenareal in Fertörakos ist derzeit gesperrt

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Zukunft der abgebrannten Seehäuser ist ungewiss

Eselböck rechnet mit ungestörtem Betrieb

Im Hafen von Fertörakos haben mittlerweile die Bauarbeiten begonnen. Das Areal ist gesperrt und wird rund um die Uhr bewacht. Die Firma Drescher hat hier eine Steganlage und ein Haus - beide müssen abgebaut werden, wann und wie, ist aber unklar. Genauso unklar ist nach wie vor die Zukunft der Seehäuser, die den Großbrand vor eineinhalb Jahren überstanden haben. Selbst für die Pächter der Häuser soll der Zugang schwierig bis unmöglich sein.

Einer von ihnen sagte gegenüber dem ORF, dass man jetzt bis März warten wolle - in dieser Zeit kam bisher üblicherweise die Vorschreibung für die Pacht. Der Besitzer des Lokals Haus im See, Spitzengastronom Walter Eselböck, rechnet allerdings mit einem ungestörten Betrieb in der Saison. Unsere Anfrage bei der ungarischen Entwicklungs-AG blieb bisher unbeantwortet.