A3: Ungarn baut Anschluss bis Grenze

Die Südostautobahn (A3) endet knapp hinter Eisenstadt, noch vor Klingenbach. Eine Weiterführung bis zur Grenze war bis jetzt nicht sinnvoll, weil ein Anschluss auf der ungarischen Seite fehlte. Doch jetzt wird in Ungarn gebaut: die neue Autobahn soll von Györ über Sopron bis zur Grenze führen.

Die neue Autobahn trägt den Namen M85. Sie ist insgesamt rund 110 Kilometer lang und soll von der westungarischen Stadt Györ bis zur Staatsgrenze bei Sopron führen. Ein 44 Kilometer langes Teilstück ist bereits fertig, seit einigen Monaten wird an der Strecke zwischen Csorna südlich vom Neusiedler See und Sopron gebaut.

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Aus Plänen geht hervor, dass man bei Klingenbach die Grenze erreichen will

Die Strecke verläuft größtenteils neben der bestehenden Bundesstraße und macht dann vor Sopron einen Bogen nach Norden, um die Stadt zu umgehen. Das letzte Teilstück zwischen Sopron und der Grenze ist noch im Planungsstadium. Aber aus den Plänen auf der Homepage der zuständigen Infrastrukturentwicklungs AG (NIF) geht deutlich hervor, dass man bei Klingenbach die Grenze erreichen will.

„A3-Anschluss nur mit Zustimmung der Bevölkerung“

Der Anschluss der A3 bis zur Grenze fehlt allerdings und diesen soll es ohne Zustimmung der Bevölkerung auch nicht geben, stellt der künftige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) klar. Man habe landesseits vereinbart, dass es die A3-Verlängerung nicht geben werde, wenn die Lärmschutzmaßnahmen in diesem Bereich „nicht auch den Wünschen der Gemeinde und im Sinne der Bevölkerung ausfallen“ - auch wenn in Ungarn bis zur Grenze gebaut werde. Es liege nun an der ASFINAG diese Lärmschutzmaßnahmen zu planen bzw. zu realisieren, so Doskozil im Interview mit dem ORF Burgenland. In Ungarn wird indes gebaut. Bis 2020 will man mit den Bauarbeiten fertig sein.

Autobahn Baustelle in Ungarn

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Auf ungarischer Seite wird gebaut

Grüne Rückzieher Doskozils

Die Grünen befürchten eine Abweichung Landesrat Doskozils von seiner früheren Linie. Auf eine parlamentarische Anfrage von Sprecherin Regina Petrik legte er sich im Herbst 2018 darauf fest, einer Verlängerung der A3 nur dann zuzustimmen, wenn keine Anrainergemeinde einen Einspruch hätte.

Jüngste Aussagen des Landesrats beziehen sich nur auf den Lärmschutz entlang der Strecke Müllendorf - Klingenbach. Petrik erinnert Doskozil an seine frühere Aussage: „Ob eine Transitstrecke durch das Burgenland gebaut wird, sollte im Burgenland und nicht in Ungarn entschieden werden“, so Petrik.

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