Bericht: RH sieht Smart Meter eher kritisch

Der Rechnungshofbericht über die neuen Stromzähler, die sogenannten Smart Meter, wirft einige Fragen auf. Unter anderem etwa, wer für die Kosten der Umstellung auf die neuen Stromzähler aufkommen wird.

Für den Endkunden ist der Austausch der Stromzähler mit keinen direkten Kosten verbunden, heißt es seitens der Netz Burgenland. Die neuen Smart Meter würden einige Kostenvorteile mit sich bringen. Der Austausch würde sich quasi von selbst finanzieren, glauben die Energieunternehmen. Der Rechnungshof, der in diesem Bericht die E-Control und das Wirtschaftsministerium unter die Lupe genommen hat, ist allerdings skeptisch. Die Kostenvorteile werden vielleicht überschätzt. Am Ende könnten die Kunden doch über höhere Tarife zur Kasse gebeten werden.

Modernisierungen beeinflussen Netztarife

Der Direktor der Netz Burgenland, Peter Sinowatz, sagte dazu, dass Modernisierungen im Netz bis jetzt immer nur Vorteile für den Kunden gebracht hätten. Im Vergleich zum Jahr 2001 hätten sich im Burgenland die reinen Netzkosten halbiert. Der Kunde zahle also nur noch 50 Prozent der Netzkosten im Vergleich zu 2001, sagte Sinowatz. Das habe man nur realisieren können, indem man die Netze massiv modernisiert hat. Auch 2019 würde es, trotz Smart Meter-Investitionen, zu einer weiteren Senkung des Netztarifes kommen, sagt Sinowatz.

Smartmeter

ORF

Die Stromzähler werden nach und nach in allen burgenländischen Haushalten modernisiert

Strenge gesetzliche Vorgaben bei Datensicherhit

Kritische Anmerkungen macht der Rechnungshof auch beim Thema Datensicherheit. Der Datenschutz sei bei der Umstellung bisher nicht ausreichend berücksichtigt worden. Peter Sinowatz verweist auf die strengen gesetzlichen Vorgaben. Es sei klar rechtlich fixiert wofür man welche Daten verwenden dürfe. Man übermittle einmal am Tag einen Zählerstand und eine Zählernummer, aber keine personenbezogenen Daten. Die Daten würden mehrfach gesichert in einem Rechenzentrum in Eisenstadt liegen und dort würden sie auch bleiben, so Sinowatz.

Wer nicht will ,dass der Zählerstand täglich online nach Eisenstadt übermittelt und eine Zeitlang gespeichert wird, kann übrigens die sogeannnte Opt-Out-Variante wählen. In diesem Fall wird der Zählerstand dann nur einmal im Jahr übermittelt.

Streit im Mittelburgenland

Für mediales Aufsehen sorgte zu Jahresbeginn der Fall einer Frau im Mittelburgenland. Ihr wurde der Strom abgedreht, angeblich weil sie keinen neuen Stromzähler einbauen lassen wollte. Der tatsächliche Grund: Der alte Zähler sei nicht mehr geeicht gewesen, sagt die Netz Burgenland. Die Frau sagt, die Netz Burgenland habe ihr keinen Beweis für die fehlende Eichung erbracht, sie habe den Technikern auch nicht den Zutritt zu ihrem Haus verwehrt. Richtig sei jedoch, dass sie die Smart Meter ablehne.

Links: