Rezar für Tempo-140-Teststrecke im Burgenland

ARBÖ-Präsident Peter Rezar spricht sich für eine Tempo 140-Teststrecke im Burgenland aus. Er hält den Abschnitt zwischen Münchendorf und Müllendorf auf der Südostautobahn (A3) für geeignet.

Auch auf der Burgenland-Schnellstraße (S31) zwischen Wulkaprodersdorf und Mattersburg soll laut Rezar Tempo 140 möglich sein. Das wäre eine Erleichterung für Pendler, so Rezar in einer Aussendung. Beiden Vorschlägen steht Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) positiv gegenüber. Man werde das prüfen, es gehe dabei um strenge Kriterien, die erfüllt werden müssten, so Hofer in einer Aussendung am Samstag. Es werde keine übereilten Entscheidungen geben, denn die Sicherheit der Autofahrer habe Priorität.

Eine Tempo-110-Teststrecke wäre für Rezar auch auf der S31 zwischen Weppersdorf und Neutal vorstellbar. Das höhere Geschwindigkeitslimit würde eine Zeitersparnis für die Autofahrer aus dem Mittelburgenland bringen, so Rezar. Höhere Tempolimits sollen allerdings „kein Freibrief zum Rasen“ sein. Verkehrssicherheit habe immer Vorrang, sobald die Sicherheit gefährdet sei, müsse das jeweilige Tempolimit angepasst und kontrolliert werden, so Rezar.

Rezar: „Nein“ zu Tempo 140 auf A4

Eine Tempo-140-Teststrecke auf der Ostautobahn (A4) lehnt der ARBÖ-Präsident hingegen ab. Auf dieser Autobahn seien zu viele Fahrzeuge unterwegs, ein höheres Tempolimit könnte zu mehr Unfällen führen, meint Rezar.

Am Donnerstag hatte Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) gemeint, dass auch im Burgenland Tempo 140 Teststrecken vorstellbar wären - mehr dazu in Tempo 140: FPÖ für Teststrecken im Burgenland.

SPÖ Burgenland ist „gesprächsbereit“

Die SPÖ Burgenland zeigt sich gesprächsbereit, was die Tempo 140-Teststrecke auf der A3 angeht. Man spreche sich allerdings gegen eine Teststrecke auf dem Abschnitt zwischen dem Knoten Eisenstadt und Hornstein aus, so Landesgeschäftsführer Christian Dax. „Die Bewohner von Großhöflein und Müllendorf sind schon jetzt einer massiven Emissions- und Lärmbelästigung ausgesetzt“, so Dax.

Petrik ortet Ungereimtheiten

Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen, ortet Ungereimtheiten in den unterschiedlichen Vorstößen, die in den letzten Tagen seitens der Landesregierung zur Verkehrspolitik kamen. „Während Landesrat Doskozil über Lenkungsmaßnahmen für den Schwerverkehr nachdenkt, will Landeshauptmann-Stellvertreter Tschürtz noch schnelleres Fahren ermöglichen. Der eine reduziert Lärm für Anrainer, dem anderen fällt offenbar nicht auf, dass sein Vorstoß Lärm erzeugend wirkt“, so Petrik. Verantwortungsvolle Klimapolitik müsse eine radikale Verkehrswende beinhalten, so Petrik.

Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass jeder Stundenkilometer mehr zu höheren Schadstoffemissionen führe. Auf den fraglichen Distanzen bringe eine höhere Geschwindigkeit nicht einmal spürbare Zeitersparnis. Das sei reine Symbolpolitik zulasten der Umwelt und der Lebensqualität der Anrainerinnen und Anrainer, so Petrik.