Gedenken an Eisenstädter Juden

1938 haben in Eisenstadt an die 500 Jüdinnen und Juden gelebt, etwa 250 von ihnen überlebten die Shoa. Ein Denkmal, das an die jüdische Gemeinde der Stadt erinnert, sucht man in Eisenstadt vergebens. Die Grünen erinnern nun mit Videos an ehemalige jüdische Eisenstädter.

„Mitten unter uns“ heißt das Projekt, das von jüdischen Schicksalen in der Landeshauptstadt erzählt. Sie wohnten nicht nur im jüdischen Viertel, sondern in der ganzen Stadt, daher der Titel „Mitten unter uns“. Christen und Juden hätten einvernehmlich zusammengelebt, so Projektleiterin Christiane Moritz: „Bis 1938 als Unrecht zu Recht wurde und die jüdischen Menschen flüchten mussten. Die es geschafft haben, kamen mit dem Leben davon, die anderen wurden deportiert und ermordet - viele von ihnen unbetrauert, den die die um sie geweint hätten, waren auch tot.“

Anja Haider-Wallner und Christiane Moritz

ORF/Michaela Frühstück

Anja Haider-Wallner und Christiane Moritz

Neun Schicksale

In den neun Videos werden jene Orte in Eisenstadt gezeigt, an denen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger lebten. Um die Schicksale nachvollziehbar zu machen, werden Schilder mit den jeweiligen Lebensdaten in die Kamera gehalten. Drehbuch und filmische Gestaltung stammen von Thomas Fortunits. „Wir haben diese Menschen repräsentiert über Tafeln in der Straße, wo sie gewohnt haben. Und wir sind auch sehr froh, dass wir für das Sprechen der Off-Texte Schlomit Butbul gewinnen konnten - eine Sängerin und Schauspielerin, die in Eisenstadt lebt und der es ein großes Anliegen ist, dass man sich an die jüdische Bevölkerung erinnert, weil sie auch selbst Jüdin ist“, so die grüne Gemeinderätin Anja Haider-Wallner.

Titelbild Projekt "Mitten unter uns"

Grüne

Die neun Videos sind auf einer eigenen Website und auf YouTube abrufbar. Bis zum 27. Jänner, dem internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust, werden einzelne Beiträge auch auf Facebook hochgeladen.

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