Wirtschaft beklagt Facharbeitermangel

Am Mittwochabend haben sich rund 400 Unternehmer und Funktionäre im Kulturzentrum Güssing beim Neujahrsempfang des ÖVP-Wirtschaftsbundes getroffen. Beherrschendes Thema war der Facharbeitermangel.

Drei von vier Unternehmen im Burgenland suchen Facharbeiter. Eines von ihnen ist die Software- und Maschinenbaufirma SEP mit 35 Mitarbeitern in Hornstein. Man müsse tolle, innovative Projekte in der Automobilindustrie zum Teil wirklich ablehnen, weil man im Bereich Maschinenbau, Mechatronik und Software zu wenige Fachkräfte finde, sagte SEP-Geschäftsführer Bernhard Haas.

Steiner: Image der Lehre verbessern

Das Problem lasse sich nur durch ein Maßnahmenbündel lösen, waren sich alle einig. Das Image der Lehre verbessern, empfahl ÖVP-Parteiobmann Thomas Steiner. Man müsse den jungen Menschen auch eine Perspektive geben, was alles möglich sei - vom Lehrling zum Meister, vom Lehrling zum Unternehmer.

Kopf: Unternehmen ignorieren Menschen über 50

Gastredner zu diesem Thema war der Vorstand des AMS Österreich, Johannes Kopf. Manche Unternehmer würden bei der Suche nach Facharbeitern falsch vorgehen, so Kopf. Manche Unternehmen suchten händeringend Personal, seien aber bei ihrer Suche noch immer zu selektiv. Bewerber über 50 würden überhaupt nicht angeschaut und eingeladen, das sei ein Fehler.

Nemeth fordert Steuerentlastung für Unternehmen

Der Obmann des Wirtschaftsbundes, Peter Nemeth, sprach in seinem Statement die Steuerreformpläne der Bundesregierung an. Er forderte für die großen Unternehmen eine Entlastung der Körperschaftssteuer von 25 Prozent auf mindestens 20 Prozent und für alle anderen Unternehmen auch eine Entlastung im Bereich der Einkommenssteuer. Mit den bisherigen Reformen der Bundesregierung, etwa mit der Arbeitszeitflexibilisierung, ist der Wirtschaftsbundobmann wenig überraschen sehr zufrieden.