Lockenhaus: Denkmal enthüllt

In Lockenhaus wurde am Sonntag eine Gedenkwoche an die jüdischen Nazi-Opfer begonnen. Bis 1938 lebten in Lockenhaus etwa 30 jüdische Gemeindebürger. 13 von ihnen wurden ermordet, die anderen vertrieben oder deportiert.

Die Gedenkwoche trägt den Titel „1938.2018.Shalom.Nachbar“. Die Architektin Barbara Horvath hat bereits vor zehn jahren neben dem Kriegerdenkmal in Lockenhaus eine Gedenktafel für die örtlichen jüdischen Opfer der Shoa gestaltet.

Lockenhaus Holocaust-Denkmal

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Das Mahnmal wurde von den beiden Künstlerinnen restauriert

Zehn Jahre später hat sie nun mit ihrer Kollegin Ruth Patzelt das Mahnmal restauriert und nach intensiven Recherchen um zwei Namen erweitert. „Wir möchten ein Zeichen setzen und an die jüdischen Mitbürger erinnern, die es sehr wohl Lockenhaus gegeben hat, aber von denen nichts mehr zu sehen war. wir wollten diese Spuren sichern und einen Erinnerungsort schaffen“, sagt Barbara Horvath.

Ausgiebiges Programm in der Gedenkwoche

Die Initiatorinnen der Gedenkwoche haben zudem am Hauptplatz eine temporäre Installation errichtet. Die sogenannte „Mezuzah“ besteht aus sechs Türrahmen, welche den Zugang zu den ehemaligen jüdischen Häusern symbolisieren, die mit dem Davidstern verbunden sind. „Eine ‚Mezuzah‘ ist ein Stück Permanent, das an jeder jüdischer Tür befestigt ist. es ist für die Jüdinnen und Juden eine Art Glückssymbol. Es beschützt die Bewohner des Hauses, auch wenn sie nicht zuhause sind“, sagt Ruth Patzelt.

Lockenhaus Holocaust-Denkmal

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Ruth Patzelt und Barbara Horvath bei der temporären Installation „Mezuzah“

Noch bis kommenden Samstag finden in Lockenhaus ein Literaturabend, Vorträge, ein stilles Gedenken und ein Filmabend statt. Gezeigt wird der Hollywoodklassiker „Casablanca“, bei dem der in Lockenhaus gebürtige jüdische Schauspieler Ludwig Stössel mitgespielt hat.