Ökumenischer Hirtenbrief zu Novemberpogromen

Bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der nationalsozialistischen Novemberpogrome werden Bischof Ägidius Zsifkovics und Superintendent Manfred Koch am Dienstag in Eisenstadt einen gemeinsam verfassten Hirtenbrief an Oberrabbiner Arie Folger überreichen.

Das Schreiben richtet sich „gegen ein Schweigen, das zum Himmel schreit“, berichtete Kathpress. Der Ökumenische Hirtenbrief enthalte eine Erklärung auch zur Mitverantwortung der Kirchen an der nationalsozialistischen Judenverfolgung, die mit den Novemberpogromen ein neues Ausmaß der Gewalt erreichte und letztlich in den Holocaust führte, dem systematischen, bürokratisch organisierten und industriell durchgeführten Massenmord an rund sechs Millionen Juden, kündigte die Diözese in einer Aussendung an.

Nacht des Terrors

In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurden im NS-Staat im Rahmen eines erschreckenden Terrors hunderte Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben und rund 30.000 Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager deportiert, darunter 6.500 österreichische Juden.

„Die Tränen und Freuden der Hannah“

Bei der Gedenkveranstaltung in der Synagoge des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt am Dienstag wird der Brief unter dem Titel „Die Tränen und Freuden der Hannah“ übergeben und in weiterer Folge an alle katholischen und evangelischen Pfarren des Burgenlandes zum Verlesen gesendet.