Diskussion um Leinen- und Maulkorbflicht
Im burgenländischen Landespolizeistrafgesetz aus dem Jahr 1986 heißt es zur Haltung von Tieren, dass diese so zu beaufsichtigen sind, dass sie dritte weder gefährden noch belästigen. Weiters besagt es, dass jede Gemeinde individuell per Verordnung über eine allgemeine Leinen- oder Maulkorbpflicht für Hunde entscheiden kann.
Regelungen im Detail
In Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) zum Beispiel sind Hunde so an der Leine oder mit Maulkorb zu führen, dass sie andere weder gefährden noch belästigen. In Eisenstadt gilt eine allgemeine Leinenpflicht, ebenso wie in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) oder Eltendorf (Bezirk Jennersdorf), um nur einige Beispiele zu nennen.
Bundesweite Regelung gefordert
Aus dem Büro der Landesrätin Verena Dunst (SPÖ), die für das Thema Tierschutz im Burgenland zuständig ist, heißt es, man wünsche sich eine Angleichung der Gesetzeslage über alle Bundesländer hinweg. Die für den Tierschutz zuständige Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) will die Zuständigen in den Ländern zu einem runden Tisch laden.
Der für den Bereich Sicherheit zuständige Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) spricht sich in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF Burgenland grundsätzlich gegen eine allgemeine Beißkorbpflicht für Hunde aus.
Tschürtz kündigte im März an, das Landespolizeistrafgesetz zu einem modernen Landessicherheitsgesetz novellieren zu wollen - mehr dazu in FPÖ will neues Polizeistrafgesetz. Die Ausarbeitung dieses Landessicherheitsgesetzes sei nun in der „Endphase der Ausarbeitung“, sagte Tschürtz am Freitag. In diesem Gesetz werden laut Tschürtz auch Regeln für die Haltung von Hunden aufgestellt. Zunächst wolle man allerdings die Ergebnisse des runden Tisches von Ministerin Hartinger-Klein abwarten, so der Landeshauptmannstellvertreter in seiner Stellungnahme.
Bissunfälle am häufigsten innerhalb der Familie
Eine generelle Leinen- oder Maulkorbpflicht auf dem ganzen Hotter einer Gemeinde hält Gabriele Velich von der Tierschutzombudsstelle für sehr bedenklich. Es diene nicht der Sache, nachdem die meisten Bissunfälle mit Hunden innerhalb der Familie passieren, so die Tierärztin.