Deutschkreutz: Kölly muss in Stichwahl

Bei der Wiederholung der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl in Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) hat der amtierende Bürgermeister Manfred Kölly (LBL) Stimmen verloren. Es gibt eine Stichwahl zwischen Kölly und Andreas Kacsits (ÖVP).

Manfred Kölly (LBL) kam auf 49 Prozent der Stimmen - bei der Wahl im Vorjahr erreichte er 60 Prozent. Andreas Kacsits (ÖVP) bekam 29,7 Prozent und Johann Steinhofer (SPÖ) 21,3 Prozent der Stimmen. Nachdem keiner der Kandidaten über die 50-Prozent-Marke kam, findet in vier Wochen eine Stichwahl statt.

Auch bei der Gemeinderatswahl muss die LBL einen Verlust hinnehmen. Sie verliert ein Mandat und kommt auf neun Mandate. Die ÖVP gewinnt ein Mandat dazu und hat jetzt acht Mandate. Sie stellt mit Andreas Kacsits jetzt auch den Vizebürgermeister. Die SPÖ bleibt bei sechs Mandaten.

In einer ersten Reaktion meinte Kölly, das Ergebnis habe nichts mit der Wahlaufhebung zu tun. „Wir müssen mehr mobilisieren und wegen einem ‚Prozenterl‘ - das werden wir schaffen in der Stichwahl, und wir werden uns dementsprechend auch verhalten“, so Kölly.

Kacsits zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Das war unser Ziel, in die Stichwahl zu kommen und das haben wir geschafft. Und ich bin stolz und dankbar, dass wir soweit gekommen sind.“

„Es war sehr spannend“, so das Resümee des SPÖ-Kandidaten Steinhofer. „Leider habe ich es nicht geschafft.“

Wahlanfechtung und Wahlwiederholung

Die ÖVP hatte die Wahl vom Vorjahr angefochten, die Landeswahlbehörde hob das Wahlergebnis wegen Manipulationen bei rund 100 Wahlkarten auf - mehr dazu in Deutschkreutz: Wahl muss wiederholt werden. Diese Manipulation wurde durch ein entsprechendes grafologisches Gutachten belegt. Außerdem wurden Rechtswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Briefwahl festgestellt.

Bürgermeister Kölly sagte, er sei sich in diesem Zusammenhang keiner Schuld bewusst - mehr dazu in Kölly: „Bei Gemeinderatswahl alles korrekt“. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs gegen Kölly sind noch nicht abgeschlossen - mehr dazu in Ermittlungen gegen Kölly laufen noch. Er weist nach wie vor alle Vorwürfe zurück.

Steiner: „Sensationelles Ergebnis“

Von einem „sensationellen Ergebnis“ der ÖVP-Deutschkreutz spricht ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Die Wähler haben Manfred Kölly nicht abgenommen, dass er mit den Manipulationen nichts zu tun habe, so Steiner. Er fordert einen raschen Abschluss der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft.