Vorderlader-WM: Schießen wie damals

Bei der sogenannten Vorderlader-Weltmeisterschaft in Eisenstadt geht es um das Schießen mit alten Waffen aus früherer Zeit. 400 Sportschützen aus 25 Nationen sind dieser Tage in der Landeshauptstadt zu Gast.

Bei der WM der Vorderlader ist ein Hauch von Nostalgie zu spüren: Die alten, historischen Schusswaffen werden von vorne geladen, mit Schwarzpulver und selbst hergestellten Kugeln. Beim Abzug sprühen dann die Funken. „Es gibt Waffen, die im Original geschossen werden, die stammen aus den Jahren 1750 bis ungefähr 1870. Außerdem gibt es originalgetreue Nachbauten, die so aussehen müssen wie früher“, erklärt Werner Fasching vom Polizeisportverein Burgenland.

Vorderlader-WM

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Bei der M gibt es sowohl originale, als auch nachgebaute Waffen

Beim Vorderlader-Schießen gibt es diverse unterschiedliche Waffenkategorien: Angefangen bei den kurzen Pistolen bis hin zu den langen Gewehren. „Das Vorderlader-Schießen ist innerhalb des Schießsports eine Randsportart, weil wir nämlich nicht olympisch sind. Es gibt in Österreich aber viele Vorderlader-Schützen, und die sind mit großer Begeisterung dabei“, so Fasching.

Zwei Mal Bronze für das Burgenland

Fast 400 Sportschützen sind bei dieser Weltmeisterschaft in Eisenstadt zu Gast, das Burgenland stellt fünf Starter. Sportlich können die heimischen Vorderlader-Schützen nicht an die Erfolge der letzten Jahre nicht anknüpfen, zu groß ist die Doppelbelastung als Gastgeber. „Sportliche Erfolge sind bei denen, die arbeiten, natürlich hinten angestellt. Es ist immer was zu tun, und zwischendurch gehen wir halt schießen“, erklärt der Oberschützenmeister des Burgenlandes, Herbert Wagner.

Die Schießstätte in Eisenstadt ist die größte Vorderlader-Schießstätte in ganz Österreich. Nach der Europameisterschaft 2013 werden in der Landeshauptstadt nun das erste Mal Weltmeisterschaften ausgetragen.

Keine reine Männer-Domäne

Wer denkt, dass Sportschießen mit Vorderlader-Waffen eine reine Männer-Domäne ist, der hat sich getäuscht. „Es ist nicht immer ganz einfach, weil die Männer teilweise schon auf die Frauen loshacken. Aber ich habe Spaß daran, für mich ist das eine Gaudi“, sagt etwa WM-Starterin Margit Krispel.

Nach dem zweiten Wettkampftag gibt es aus burgenländischer Sicht zweimal Edelmetall. Eine Bronze-Medaille wurde im Team-Bewerb errungen, außerdem schaffte es Werner Fasching mit seiner Luntenschloss-Pistole auf den dritten Platz. Die Titelkämpfe der Welt-Elite gehen am Samstag zu Ende.

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