David Schermann: Die Welt vor der Linse

Der 26-jährige Mannersdorfer David Schermann ist dabei, sich als Kunst- und Reisefotograf einen Namen zu machen. Er begann vor acht Jahren zu fotografieren. Ausstellungen in Wien, Linz und Paris zeigen, dass Fotografie für ihn mehr als ein Hobby ist.

St. Deniz an der Stadteinfahrt von Paris: Rund 350.000 Autos rollen täglich vorbei. Am höchsten Gebäude der Gegend ist die größte digitale Leinwand Europas montiert. Darauf zu sehen ist David Schermanns Fotoserie „Vietnamese Dreamscapes“. Die Anfrage zu diesem Projekt kam für den 26- jährigen Fotografen völlig überraschend. „Im Endeffekt ist es eine Bestätigung für mich, dass das, was ich mache, auch Leute berührt - und das ist das Wichtige für mich“, so Schermann.

Gedenken an Vietnamkrieg

Die Serie „Vietnamese Dreamscapes“ entstand während einer dreiwöchigen Reise durch Vietnam. Die malerischen Landschaftsbilder, tauchte Schermann später in Rosa ein - als Gedenken an den Vietnamkrieg. Seine Erklärung dafür: „Im Krieg haben die Amerikaner Infrarotfotografie eingesetzt und durch Infrarotfotografie färben sich die Pflanzen in diesem rosaroten Ton um Strukturen, Häuser besser sichtbar zu machen. Und deswegen habe ich das auch so gewählt, angelehnt an diese militärischen Zwecke. Einerseits hat man diese schöne Landschaft und andererseits hat man im Hinterkopf noch immer, wie stark das Land darunter gelitten hat.“

Foto aus der Serie "Vietnamese Dreamscapes" von David Schermann

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Foto aus der Serie „Vietnamese Dreams“

Lichtverschmutzung aufzeigen

Seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte der ausgebildete Geographie- und Psychologielehrer im Alter von 18 Jahren. „Grenzland“, eine seiner ersten Serien, entstand in seiner Heimatgemeinde Mannersdorf. Immer wieder zieht es David Schermann in die Welt hinaus. Auf seiner jüngsten Reise nach Hongkong stand die Lichtverschmutzung im Zentrum seiner Werke. Begleitend zu den Fotos entsteht auch ein Buch.

David Schermann in seinem Garten

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David Schermann in seinem Garten

Lichtverschmutzung trete eigentlich in jeder Stadt auf, so Schermann. Es gebe soviel Licht, dass man keinen Sternenhimmel mehr sehe. In Metropolen wie Hongkong seien die Menschen ständig so stark dem Licht und den Lampen ausgesetzt, dass sie vermehrt unter Depressionen und Schlafstörungen litten. Darüber wolle er aufklären, sagte Schermann.

Foto von David Schermann in Pariser Galerie

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Foto aus der Serie „Bigger Than Us“

International präsent ist David Schermann auch mit der Serie „Bigger Than Us“. Motive daraus zieren unter anderem Buchcover eines chinesischen und eines spanischen Verlages. Auch diese Serie führte den Mannersdorfer nach Paris: Er ist einer der Künstler bei der Sammelausstellung „Lost in Space“ in einer Galerie in Le Marais.

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