Römische Grubenhäuser entdeckt

Bei archäologischen Grabungen in Podersdorf ist man auf römische Funde gestoßen. Derzeit erforscht das Team an Wissenschaftlern die entdeckten römischen Grubenhäuser aus dem dritten Jahrhundert nach Christus.

Jeweils drei Wochen arbeiten die Archäologen, Geologen und Archeozoologen jeden Sommer in Podersdorf und graben nach Überresten aus einer längst vergangenen Zeit. Bisher brachte man Gräberfelder mit Skeletten sowie Grabbeigaben aus der Awarenzeit, zirka 500 bis 800 nach Christus, zu Tage. Doch nun stieß das Team rund um Grabungsleiter Bendeguz Tobias auf einen überraschenden Fund. „Wir haben hier zwei Grubenhäuser ausgegraben und mehrere Vorratsgruben oder Brunnen derzeit in Bearbeitung“, so Tobias.

Die Funde werden genau dokumentiert. Dann kommen sie an die Universität Innsbruck für weitere Forschungszwecke. Michaela Wohlfahrt (ÖVP), Bürgermeisterin von Podersdorf, freute sich über die Entdeckung. „Man hat vor diese Funde einmal zu analysieren. Es ist natürlich sehr spannend für eine Bürgermeisterin, wenn man auf verschiedene Kulturen stößt. Zuerst waren es die Awaren, jetzt sind es die Römer“, so Wohlfahrt.

Besichtigungen möglich

Viele Grundbesitzer stehen solchen Grabungen skeptisch gegenüber. Ohne Grund, so der Grabungsleiter. Das Team bringt nach der Arbeit alles wieder in den Urzustand zurück. „Ich habe nicht geglaubt, dass auch auf unseem Grundstück auch Funde sind. Ich habe im Vorjahr erfahren, dass sie heuer graben wollen und ich habe sofort zugestimmt“, so der Grundbesitzer Andreas Steiner.

Auch der burgenländische Geologe Erich Draganits forscht derzeit in Podersdorf, unter anderem zum Wasserspiegel, des Sees der früher einmal zwei Meter höher war. „Was ich beim Neusiedler See so spannend finde ist, dass der See für das Umfeld sehr wichtig ist, aber auch, dass die Leute einen großen Einfluss auf die Seegeschichte haben“, sagte Draganits.

Ausgrabung, Schädel

ORF

Der Tierschädel wurde gefunden

Am Freitag wurde auch ein Tierschädel entdeckt, er soll viel Aufschluss geben. „Wenn wir Kühe finden, dann ist klar, dass die Milchproduktion sehr wichtig war“, sagte Archeozoologin Konstantina Saliari. Auch ein römisches Gehöft wird am Podersdorfer Hotter vermutet, danach soll gegraben werden. Die Funde aus der Zeit der Römer und Awaren in Podersdorf können Montag bis Donnerstag von 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr besichtigt werden.