Ab Herbst: Zentren für Frauenmedizin

Im Burgenland sollen Zentren für Frauen- und Mädchenmedizin errichtet werden. Unter anderem geht es um das Thema Gesundheitsvorsorge. Ab Herbst soll es entsprechende Angebote in allen Bezirken gegeben.

Frauen und Mädchen erleben spezielle Belastungsformen, dementsprechend entwickeln sie andere Krankheitsbilder als Männer, sagte Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) bei der Präsentation des neuen Angebots. Die geplanten Frauengesundheitszentren sollen stärker auf die Bedürfnisse von Frauen eingehen, so Eisenkopf.

Prävention und Aufklärung

„Ziel des Projekts im Burgenland soll sein, dass Maßnahmen entwickelt werden, die im Feld der psychischen Gesundheit vor allem auch Wirkung zeigen. Darunter fallen beispielsweise Präventionsmaßnahmen und natürlich auch die Aufklärungsarbeit, die vor allem auch schon im Mädchenalter stattfinden soll“, so Eisenkopf.

„Medizin derzeit auf Männer fokussiert“

Mitinitiiert wurden die Frauen- und Mädchengesundheitszentren von Landesrätin Verena Dunst (SPÖ), die mit dem Projekt Gendermedizin in den Vordergrund rücken will. „Wir wissen aus Gesundheitsberichten, aus der Hormonforschung, dass Frauen ganz anders ticken. Symptome bei Herzinfarkten treten etwa bei Frauen ganz anders auf, als bei Männern. Die Forschung und die Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner ist allerdings sehr auf Männer fokussiert“, so Dunst.

Spezifische Betreuung gewünscht

Die Frauen- und Mädchengesundheitszentren werden eng mit den Frauen- und Familienberatungsstellen zusammen arbeiten. Befragungen hätten ergeben, dass viele Frauen geschlechtsspezifische medizinische Beratung wünschen, sagte Karin Behringer-Pfann von der Frauenberatungsstelle Neusiedl am See.

„Die Frauen wollen jemanden, der ihnen Befunde übersetzt. Sie wollen jemanden, der sich Zeit nimmt und sie aufklärt, welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten es gibt“, so Behringer-Pfann. Zusätzliche Schwerpunkte der Zentren für Frauen- und Mädchengesundheit sollen die Themen Schwangerschaft, Geburt und Kinderwunsch sein.