Leiche im Neusiedler See: Rekonstruktion in Rust
In seiner Wohnung in Wien-Brigittenau soll der Verdächtige Ende März eine ungarische Prostituierte nach einem Streit erwürgt und dann zerstückelt haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Verdächtige Leichenteile in der Tiefkühltruhe eingefroren, um sie später „zu kosten“ - mehr dazu in Geständig: Beschuldigter wollte Leiche „kosten“. Mit den restlichen Teilen samt Torso fuhr er demnach mit seinem Wagen nach Rust, um diese im Neusiedler See zu entsorgen.
APA/Robert Jäger
Rekonstruktion in Rust
Einen großen Erkenntnisgewinn gab es bei der Rekonstruktion in Wien laut der Anwältin nicht. „Er ist ja umfassend geständig“, sagte Wagner gegenüber der APA. Anschließend sollte die Rekonstruktion an der Seehütte in Rust am See fortgesetzt werden.
Der Verdächtige führte die Ermittler, die Haftrichterin, die Gerichtsmedizinerin und die Staatsanwältin in Begleitung seiner Anwältin Astrid Wagner zu seiner Seehütte, zur Bootsgarage sowie zu jener Stelle im See, wo er die Leichenteile entsorgt haben soll.
„Er hat überall sehr bereitwillig und durchaus kooperativ alles geschildert und hat durchaus auch gefasst gewirkt, wobei das kann auch täuschen“, sagte Wagner. Die Schilderungen seien relativ ident mit seiner Aussage gewesen. Warum er die Leichenteile nach Rust gebracht habe, dazu habe er nichts gesagt. Wagner rechnete mit einem Prozess im Spätherbst.
Gutachten ausständig
Die Juristin versprach sich mehr Information von dem noch ausstehenden psychiatrischen Gutachten, in dem geklärt werden soll, ob ihr Mandant bei dem Delikt zurechnungsfähig war. Er selbst behauptet, „im Affekt“ gehandelt zu haben.
APA/Robert Jäger
Links:
- Frauenleiche im Neusiedler See - Tathergang , (wien.ORF.at, 18.6.2018)
- Geständig: Beschuldigter wollte Leiche „kosten“, (burgenland.ORF.at, 2.5.2018)
- Leiche im See: Verdächtiger festgenommen, (burgenland.ORF.at, 28.4.2018)
- Leiche im Neusiedler See: Verfahren in Wien, (burgenland.ORF.at, 8.6.2018)