A4-Drama: Urteil für Donnerstag erwartet

Am Donnerstag sollen die Urteile gegen jene Männer fallen, die für die 71 Toten beim Flüchtlingsdrama 2015 auf der A4 verantwortlich sein sollen. Am Dienstag haben die Angeklagten von ihrem Recht auf das letzte Wort Gebrauch gemacht und um milde Strafen gebeten.

Das Unglück passierte am 27. August 2015: Polizisten fanden damals in einem Kühl-LKW in einer Pannenbucht auf der A4 71 Tote, darunter 4 Kinder. Die Menschen sind erstickt, allerdings schon auf ungarischem Staatsgebiet - mehr dazu in 71 Flüchtlinge im Schlepper-Lkw gestorben und Drama auf A4: Flüchtlinge starben in Ungarn.. Nur zwei Tage später wurden vorerst vier Verdächtige gefasst. Sie sollen Teil einer Schlepperbande sein. Im November 2015 wurden insgeasmt 70 Menschen identifiziert, ein Opfer bleibt unbekannt.

Kecskemet

ORF/Elizabeth Hausmann-Farkas

Das Gerichtsgebäude von Kecskemet

Der Prozess gegen die Schlepperbande begann am 21.Juni 2017 in Kecskemet in Ungarn. Es herrschte enormes mediales Interesse, mit dem die ungarischen Behörden nicht gerechnet haben - mehr dazu in A4-Drama: Erster Tag im Schlepperprozess. Die Angeklagten, die sich im Verlauf des Prozesses gegenseitig die Schuld zugeschoben haben und oft die Aussage verweigerten, wurden unter schwerer Bewachung und in Handschellen vorgeführt. Im Lauf des Hauptverfahrens wurden drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Bande angeklagt.

Zu Wochenbeginn beteuerten alle Angeklagten ihre Unschuld. Er habe die Tragödie nicht gewollt, sagte der Hauptangeklagte. Der afghanische Staatsbürger sagte, dass er kein Mörder und kein schlechter Mensch sei. Der Staatsanwalt hatte den Afghanen unter Mordanklage gestellt und eine lebenslange Strafe ohne die Möglichkeit vorzeitiger Haftentlassung gefordert.

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