Eisenstadt: Gedenken an Rabbi Meir
Sonntagabend wurde im Österreichischen Jüdischen Museum eine Ausstellung mit Werken eines Rabbi eröffnet, der ebenfalls Aizenshtat heißt, auch wenn die Schreibweise etwas anders ist. Dieser Mann ist im heutigen Russland ein bekannter Künstler. Es sind mystische Porträts einer fiktiven Familie, die der medienscheue Künstler Alexander Aizenshtat zeigt, jedes in einer einzigen Farbe gehalten. Symbol für die Vielfalt und Größe einer Familie, die die Eisenstadts heute weltweit bilden.

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Die Ausstellung des Künstlers Alexander Aizenshtat
Ein paar Dutzend von ihnen kamen ins Burgenland gekommen, um ihres Stammvaters zu gedenken. Meir ben Isaac hat vor dreihundert Jahren die jüdische Gemeinde von Eisenstadt übernommen. Sein Wirken und seine Lehren haben bis heute Geltung.
„Sein Buch ist ein klassisches Buch und wird tagtäglich genützt“, sagte Pinchas Goldschmidt, Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner. „Die Vorbereitungen sind über Monate gegangen und es ist ein sehr großer Tag für Eisenstadt“, so Johannes Reiss, Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums.

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Das Grab von Rabbi Meir wurde für diesen Anlass eigens restauriert
Grabrenovierung mit Mitteln aus den USA
Das Grab von Rabbi Meir wurde für diesen Anlass eigens restauriert. Die Mittel dafür kamen unter anderem aus den USA. „Der Name Meir Eisenstadt ist ein sehr berühmter Name. Seine Bücher und Lehren werden in vielen Schulen in Israel, aber auch in Amerika und in der ganzen Welt geschätzt“, so Paul Packer,Vorsitzender der Kommission für die Bewahrung des Erbes (USA). „Rabbi Meier ist ausschließlich in der jüdischen Welt bekannt, dort ist er aber sehr bekannt. Man pilgert zu seinem Grab“, so Reiss.

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Viele Nachkommen des Rabbis kamen nach Eisenstadt
Partner dieser Gedenkveranstaltung sind die Konferenz der Europäischen Rabbis und die Österreichische Bundesregierung. „Nur, wenn man seine Abstammung und Herkunft kennt, kann man auch versöhnlich in die Zukunft schauen. Deshalb halte ich das für ganz wichtig“, so Karoline Edtstadler, Staatssekretärin im Bundesministerium für Inneres. „Es gibt noch Hunderte von Nachkommen. Ich glaube, dass dieser Tag und die Gedenkfeier jedes Jahr größer werden könnten“, so Goldschmidt. Die Bilder von Alexander Aizenshtat bleiben bis 24. Juni im Jüdischen Museum ausgestellt, ehe sie die Heimreise nach Moskau antreten.