Streit um A3-Lärm: Gespräche gescheitert

Der Streit rund um den Verkehrslärm an der A3-Südostautobahn bei Großhöflein nimmt kein Ende. Nach einem Treffen mit dem Autobahnbetreiber ASFINAG hat die Bürgerinitiative nun die Gespräche abgebrochen.

Die Gespräche mit dem Autobahnbetreiber seien eine „einzige Enttäuschung“ gewesen, hieß es seitens der Bürgerinitiative. Wie berichtet hatte sie zuvor den Bau eines Tunnels bei Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gefordert - mehr dazu in A3: Bürgerinitiative fordert Tunnel. Diese Variante wurde von der ASFINAG jedoch entschieden abgelehnt.

Bau eines Lärmschutztunnels nicht wirtschaftlich

Auch beim letzten Treffen zwischen Initiative und Betreiber rückte die ASFINAG von dieser Position nicht ab. Ein Lärmschutz-Tunnel komme zu teuer, hieß es. Die ASFINAG könne gesetzlich gar nicht anders handeln, sagte die Leiterin der ASFINAG-Netzplanung, Gerlinde Mattanovich. Es gelte die Dienstanweisung für Lärmschutz und die sehe eben vor, dass ein Wirtschaftlichkeits-Kriterium eingehalten werden müsse. Das bedeute, dass die Kosten einer Lärmschutzwand drei Mal so hoch sein dürften, wie der Einbau von Schallschutzfenstern. Wenn dieser Wert überschritten werde, dann sei eine Mitfinanzierung notwendig, so Mattanovich.

Autobahn-Schild

APA

Der Streit rund um den Autobahnlärm auf der A3 läuft bereits seit Jahren

Bürgerinitiative bleibt bei Forderung nach Tunnel

Zahle die Gemeinde mit, wäre eine einfache Lärmschutzwand auf einer Länge von einem Kilometer möglich, so Mattanovich. Dazu habe sich Großhöflein aber bisher nicht bereit erklärt. Mit so einer Lösung will sich die Bürgerinitiative aber ohnehin nicht zufrieden geben. Sie hat den Wiener Rechtsanwalt Wolfgang List eingeschaltet. Diese Lärmschutzwand die könne man sich wirklich sparen. Wichtig sei nun, dass man sich das wirklich auf politischer Ebene ansehe, ob die Gesundheit der Menschen hier zu schützen sei oder nicht, sagte List.

Gemeint sind Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) und der burgenländische SPÖ-Straßenbaulandesrat Hans Peter Doskozil. Beide werden in den kommenden Tagen Post von der Bürgerinitiative bekommen.

Warten in Sachen Bahnschleife Wulkaprodersdorf

Auch die Bürgerinitiative gegen die geplante Bahnschleife Wulkaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), der Nachbargemeinde von Großhöflein, wartet momentan auf Rückmeldung aus dem Infrastrukturministerium - mehr dazu in 300 Menschen protestierten gegen Bahnschleife. Mitte Jänner habe man dem Ministerium einen Brief übermittelt, der die Position der Bürgerinitiative klar darlege. Aus dem Sekretariat von Bundesminister Hofer hieß es nun, dass es in den vergangenen Wochen eine Neubesetzung des Referenten für den Bereich Schiene und ÖBB gegeben habe. Man habe die Anfrage daher nicht fristgerecht beantworten können.

Mit einer Antwort könne bis Ende April gerechnet werden, hieß es in dem Antwortschreiben des Ministeriums. Seitens der Bürgerinitiative wurde das zur Kenntnis genommen. Man werde nun bis Ende des Monats warten. Wenn es bis dahin keine konkrete Antwort oder Stellungnahme gebe, werde man erneut nachfragen, hieß es seitens der Initiative.

Im März habe man Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) vorgeschlagen bestimmte Züge am Vormittag nach Wien und am Nachmittag von Wien über Neusiedl am See nach Eisenstadt zu beschleunigen. Davon sei Steiner sehr angetan gewesen. Es habe geheißen, dass man sich mit der ÖBB kurzschließen wolle. Aber auch hier habe man bislang keine konkrete Rückmeldung erhalten, hieß es von der Bürgerinitiative.

Wolf fordert parteiübergreifende Vorgangsweise

„Es geht um die Entlastung und den Schutz der Bürger entlang der A3. Hier bedarf es einer gemeinsamen, parteiübergreifenden Vorgangsweise, um damit auch gegenüber der ASFINAG Entschlossenheit zu signalisieren“, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf.

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