Enercon-Werk schließt - 96 Mitarbeiter betroffen

Das Enercon-Werk will mit 27. April die Produktion in Zurndorf einstellen. Enercon bestätigte am Montag gegenüber dem ORF eine entsprechende Aussendung des ÖGB Burgenland. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) sind insgesamt 96 Beschäftigte betroffen.

Bei der Windenergiekomponentenfertigung Austria GmbH (WKF) - welche zur Enercon-Gruppe gehört - handelt es sich um einen exklusiven Zulieferer, der für den österreichischen und deutschen Markt Fertigteilbetonturmsegmente für Enercon-Windenergieanlagen produziert. In beiden Ländern habe sich das Auftragsvolumen für Windenergieanlagen „infolge ausbleibender politischer Entscheidungen bezüglich der Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien (Österreich) sowie durch die Einführung eines fehlerhaften Ausschreibungssystems (Deutschland) massiv reduziert“, hieß es von Enercon.

„Stilllegung unvermeidbar“

Folglich sei es nicht mehr möglich, Aufträge an die WKF zu vergeben. Komponenten für andere Märkte produzieren zu lassen, sei unter anderem aus logistischen Gründen nicht möglich. Das Werk sei daher nicht mehr ausgelastet und eine Stilllegung unvermeidbar. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat solle nun eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden. Die Mitarbeiter seien am Montag über die geplante Stilllegung informiert worden.

ÖGB: Nächster Schlag für Neusiedl

Für den Bezirk Neusiedl am See komme damit der nächste Schlag, kritisierte der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB). Vor einem halben Jahr hätten etwa 200 Menschen ihren Job bei Enercon Service Austria in Neusiedl am See verloren - mehr dazu in Massiver Stellenabbau bei Enercon und Enercon: Mitarbeiter bis Jahresende beschäftigt. So wie in Neusiedl würden auch in Zurndorf die Wirtschaftsförderungen auslaufen. „Da liegt der Verdacht schon nahe, dass sich das Unternehmen vielleicht nicht mehr ganz so intensiv um Aufträge bemüht hat“, vermutete die Gewerkschaft Bau-Holz.

Niessl: Mitarbeitern wieder Arbeit verschaffen

Von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) heißt es zur Schließung des Enercon-Werkes in Zurndorf, man werde alles daran setzen, dass die Enercon-Mitarbeiter wieder Arbeit bekommen. Namhafte Unternehmen würden bereits Interesse daran zeigen, Mitarbeiter zu übernehmen, hieß es vom Landeshauptmann.

Steiner kritisiert Förderpolitik

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner sagte dazu: „Das ist das Ergebnis sozialistischer Förderungspolitik: Nach dem Auslaufen der EU-Fördergelder zieht sich das Unternehmen zurück. Alle Gründe, die zu diesem massiven Stellenabbau geführt haben, müssen auf den Tisch. Wir wollen wissen, welche Fördergelder in das Unternehmen Enercon geflossen sind.“ Steiner forderte einen raschen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter.