Streit um Spielergemeinschaft

Zwei Fußballvereine aus zwei Bundesländern wollen sich zusammenschließen: Oberpetersdorf im Burgenland und Schwarzenbach in Niederösterreich. Doch der niederösterreichische Fußballverband stellt sich dagegen.

Die beiden Nachbarortschaften schlossen sich zusammen, weil ihnen die Spieler ausgehen. Gemeinsam gründeten sie nach Gesprächen mit dem burgenländischen und niederösterreichischen Fußballverband 2016 den neuen Verein - die FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach. Alles lief nach Wunsch, ehe der niederösterreichische Verband plötzlich die Heimspiele in Schwarzenbach verbieten ließ.

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Der verwaiste Fußballplatz in Schwarzenbach

Verhandlungen laufen

„Wir sind jetzt bereits in positiven Verhandlungen. Fakt ist, dass das kein normal denkender Österreicher versteht, wenn ein Landesverband verbietet, in Niederösterreich Fußball zu spielen“, sagte Bürgermeister Johann Giefing.

Auch die Oberpetersdorfer hätten gerne einen Wechsel der Heimspielstätte gehabt, so Werner Schadelbauer, Präsident der FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach. „Es ist logisch, dass wir gesagt haben, wir müssen beide Spielstätten fördern, sonst wäre es keine Kooperation. Es tut uns leid, dass die Schwarzenbacher benachteiligt sind“, so Schadelbauer.

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Derzeit finden die Spiele in Oberpetersdorf statt

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Sportlicher Erfolg

Der sportliche Erfolg gibt der Fusion recht. Beide Ortschaften profitieren vom Zusammenschluss, im Jugendbereich kann eine komplette Mannschaft gestellt werden, sportlich läuft es auch bei der Kampfmannschaft nach Wunsch. Gleich in der ersten Saison, ist die FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach in die zweite Liga Mitte aufgestiegen, auch in der zweiten Saison ist der Verein ganz oben in der Tabelle zu finden.

Derzeit laufen wieder Gespräche zur Lösung des Problems. „Es gibt inzwischen wieder eine Gesprächsbasis. Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden“, so Schadelbauer. Der ÖFB nahm im Vorjahr sogar eine Änderung der Statuten vor, damit die Heimspiele in beiden Bundesländern ausgetragen werden können. Für den burgenländische Fußballverband sind Heimspiele eines burgenländischen Vereins in Niederösterreich kein Problem. Offen bleibt, ob das auch die niederösterreichischen Verbandskollegen so sehen.

Auf Nachfrage beim niederösterreichischen Fußballverband hieß es dazu am Montag, dass dieser nicht will, dass ein burgenländischer Verein, der in der burgenländischen Liga spielt, in Niederösterreich Spiele austrägt.