Frauenhäuser fordern Plätze für Asylwerberinnen

Die Bundesregierung plant den Ausbau von Betreuungsplätzen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Beim Verein „Die Treppe - Frauenhaus Burgenland“ spricht man von einem guten Ansatz, stellt jedoch die Forderung, dass auch Asylwerberinnen miteinbezogen werden müssen.

Die Ankündigung von Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) bis 2022 bundesweit hundert neue Plätze zu schafffen, sei zwar zu begrüßen, nicht einbezogen in die Betreuungsausbaupläne seien aber Frauen, die um Asyl ansuchen, sagt Gabriele Arenberger, Vorsitzende des Vereins „Die Treppe - Frauenhaus Burgenland“. Diese Frauen seien in Asylunterkünften jedoch häufig Gewalt ausgesetzt.

„Nicht nur von den Mitbewohnern, sondern auch von den Herrschaften, die die Unterkünfte zur Verfügung stellen. Da haben wir das Problem, dass wir die asylsuchenden Frauen nicht im Frauenhaus aufnehmen können“, so Arenberger.

Bett in einem der Frauenhäuser

ORF

Hundert neue Plätze soll es in den Frauenhäusern geben

Denn die Grundversorgung für Asylwerberinnen sei Bundesangelegenheit, die Frauenhäuser hingegen Ländersache. „Für diese Frauen wäre der Bund gefordert, Betreuungsplätze zu installieren“, so Arenberger.

Genügend Plätze im Burgenland

Auch im Burgenland könne man feststellen, dass immer mehr Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, nach Hilfe suchen. Laut Arenberger gibt es aber genügend Plätze. „Ich bin seit 19 Jahren Vorsitzende, und wir haben einmal in dieser Zeit einen Notstand an Plätzen gehabt. Und selbst das hat nur zwei Tage gedauert“, so Arenberger.

Insgesamt gibt es im Burgenland 18 Plätze für Frauen und ihre Kinder und drei Plätze für Familien. Aufgeteilt sind diese Plätze auf das Frauenhaus im Nord- und das Sozialhaus im Südburgenland.

ÖVP fordert Evaluierung

Laut der burgenländischen ÖVP-Bundesrätin Marianne Hackl müsse das im Burgenland bestehende Angebot an Betreuungsplätzen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, rasch evaluiert werden. Obwohl die Zahl der Gewaltdelikte rückläufig sei, steige der Anteil an weiblichen Opfern im Vergleich, so Hackl. Dies schlage sich auch in den Beratungseinrichtungen nieder. Seit 2012 sei österreichweit ein stetiger Anstieg bei den Betreuungszahlen zu verzeichnen.