„Schicksalsjahr 1938“: Erste spektakuläre Stücke
Eine Marmortafel mit dem gold-gravierten Ergebnis der Volksabstimmung über den Anschluss in Schützen am Gebirge, die bereits vor der Abstimmung gemacht worden war, Briefe des Landesschulinspektors Wenzel Beza, der nach Dachau deportiert worden war oder eine Hitlerbüste, die in einem Garten vergraben worden war - das sind nur einige der Exponate, die in den vergangenen Wochen im Landesmuseum eintrafen.
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Objekte im Kontext darstellen
Es gehe bei den Objekten immer darum, sie im Kontext darzustellen, erklärte Ausstellungskurator Dietmar Szorger am Beispiel eines „Mutter-Kreuzes“. Dieses erzähle eine Geschichte über das Frauenbild im Nationalsozialismus.
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Es habe dieses Kreuz in Bronze, Silber und Gold gegeben: „Und je nach Anzahl der Kinder, die die Mutter ‚dem Führer geschenkt hat‘ wurde man halt ausgezeichnet“, so Szorger. Die Idee sei es gewesen, so etwas wie ein Gegenstück zum „Eisernen Kreuz“ zu schaffen. „Für die Leistung der Mutter - die reduziert wird auf’s Gebären - hat man das Mutterkreuz bekommen“, erklärte der Kurator.
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Jedes Exponate über 1938 gesucht
Interessant ist für die Ausstellung alles, was mit dem Jahr 1938 zu tun hat. Es gebe Exponate zu Personen, die Schweres in der Nazi-Zeit erlebt hätten und wo die Angehörigen der Meinung gewesen seien, dass diese Geschichte für die Nachwelt erhalten werden sollte genauso wie zu Personen, die ganz problematisch für die Nachgeborenen gewesen seien, so Szorger. Diese hätten sich mit einer gewissen Abscheu der Exponate entledigt und würden dem Landesmuseum die Exponate dauerhaft zur Verfügung stellen.
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Noch bis Mitte Februar können Exponate für die Sonderausstellung im Landesmuseum und im Landesarchiv abgegeben werden - mehr dazu in Schicksalsjahr 1938: Ausstellungsobjekte gesucht.