Bomben im Neusiedler See

Im Neusiedler See sind Reste des Eisernen Vorhangs zwischen Österreich und Ungarn noch deutlich sichtbar: Pfosten zeigen den Grenzverlauf an. Jetzt sollten sie entfernt werden, doch die Arbeiten mussten gestoppt werden, weil man Bomben und Granaten entdeckte.

Die alten Grenzpfosten ragen je nach Wasserstand etwa fünf Meter aus dem Wasser, sie stellen jedenfalls eine Gefahr für den Fährverkehr dar. Daher sollen sie jetzt entfernt werden.

Grenzpfosten im Neusiedler See

Kisalföld

Die alten Grenzpfosten sollen entfernt werden

Bevor die Arbeiten durchgeführt wurden, schickten die ungarischen Behörden ein Sonarboot an die Stelle, um einen etwa 30 Meter breiten Streifen entlang der Grenze zu untersuchen, denn im Zweiten Weltkrieg wurden zahllose Bomben und Granaten von Flugzeugen über dem Neusiedler See abgeworfen oder versenkt.

Karte mit dem Grenzverlauf im Neusiedler See

Openstreetmap

Die roten Punkte zeigen den Grenzverlauf im Neusiedler See

100 Granaten und zwei Fliegerbomben

Laut ungarischer Regionalzeitung „Kisalföld“ registrierten die Sonargeräte tatsächlich viele Metallteile im See. Ein Taucher förderte eine Granate ans Tageslicht. Nach genauer Betrachtung wurden etwa 100 Granaten und zwei Fliegerbomben gefunden. Die Arbeiten wurden abgebrochen. Es sei zu gefährlich, hieß es aus dem ungarischen Verteidigungsministerium. Denn die Bomben könnten noch funktionstüchtig sein.

Taucher mit Granate

Vizipolgarörseg

Taucher mit explosivem Fund

Bomben und Granaten werden im See gesprengt

Die Munition im Schlammboden des Sees wird nun ein spektakuläres Ende finden: Da eine Bergung zu gefährlich ist, sollen Bomben und Granaten in etwa einer Woche im See vom ungarischen Entminungsdienst gesprengt werden.