Salamon folgt Hergovich als SPÖ-Klubobfrau

Robert Hergovich wechselt mit Jahresbeginn wieder in die Arbeiterkammer und legt die Funktion als SPÖ-Klubobmann zurück. Ingrid Salamon wird als neue Klubobfrau nachfolgen. Der Wechsel von Hans Peter Doskozil ist noch nicht fix.

Mit dem möglichen Wechsel von Verteidigungsminister Doskozil zurück ins Burgenland habe seine Entscheidung nichts zu tun, sagte Hergovich am Montagvormittag.

Hergovich Niessl Salamon

ORF

Robert Hergovich, Hans Niessl und Ingrid Salamon bei der Pressekonferenz

Hergovich habe schon vor einigen Monaten ein Angebot aus der Arbeiterkammer bekommen und sich nun dafür entschieden, es anzunehmen. Sein Landtagsmandat wird er weiterhin ausüben. „Es war für mich immer klar, dass das nur befristet ist. Ich habe immer gesagt, dass ich zwischen zehn und 15 Jahre in der Politik arbeiten will und dann wieder in der Arbeiterkammer zurückkehren will. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen“, so Hergovich.

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„Bin dankbar für die Zeit“

Robert Hergovich im Gespräch mit Burgenland heute-Moderatorin Melanie Balaskovics.

Salamon freut sich auf neue Herausforderungen

Als Hergovichs Nachfolgerin wurde die Bürgermeisterin von Mattersburg und Landtagsabgeordnete Salamon Montagvormittag vom SPÖ-Klub gewählt. Sie sei eine Teamspielerin, so die neue SPÖ-Klubchefin: „Ich bin davon überzeugt, dass ich sehr viel politische Erfahrung mitbringe. Ich werde natürlich dem Motto des Klubs ‚Arbeiten statt streiten‘ treu bleiben. Ich freue mich auf meine neuen Herausforderungen.“

Entscheidung über Doskozil am Mittwoch

Ob Verteidigungsminister Doskozil SPÖ-Landesrat im Burgenland wird, entscheidet sich erst am Mittwoch in einer außerordentlichen Parteivorstandssitzung der SPÖ - mehr dazu in Doskozil: Gespräche über Wechsel ins Burgenland. Es habe am Wochenende bereits intensive Gespräche mit Minister Doskozil und Regierungsmitgliedern gegeben, so Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Er wolle dem Landesparteivorstand nicht vorgreifen: „Es hat sehr harmonische, gute Gespräche gegeben. Hans Peter Doskozil ist ein ausgezeichneter Minister und ein ausgezeichneter Politiker.“

Doskozil gilt auch als potenzieller Nachfolger von Niessl. Wer SPÖ-Spitzenkandidat für die nächste burgenländische Landtagswahl wird, werde ein Jahr vor der Wahl - also 2019 - festgelegt, so Niessl am Montag.

Weg zurück in die Arbeiterkammer

Hergovich wurde 1976 geboren und stammt aus Trausdorf. Der 41-Jährige begann seine politische Karriere als Jugendvorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten. Sein Weg führte ihn weiter in den Bundesvorstand der Gewerkschaftsjugend. 1997 wurde er Gemeinderat in Trausdorf und war damals der jüngste Gemeinderat Österreichs.

Von 1995 bis 2009 war Hergovich schon in der AK Burgenland in Eisenstadt tätig. Seit 2008 ist der Trausdorfer Landtagsabgeordneter. 2009 übernahm Hergovich den SPÖ-Landesgeschäftsführer, 2015 dann den SPÖ-Klubobmann. Für ihn damals keine ganz neue Aufgabe, nach fünf Jahren als stellvertretender Klubobmann. Auch wenn Hergovich jetzt zurück in die Arbeiterkammer wechselt, will er doch Landtagsabgeordneter bleiben.

FPÖ erwartet Stabilität

Die FPÖ Burgenland erwartet nach dem Wechsel an der Spitze des SPÖ-Landtagsklubs weiterhin Stabilität innerhalb der Koalition. Klubobmann Geza Molnar würdigte am Montag die neue SPÖ-Klubobfrau Salamon als „äußerst erfahrene Parlamentarierin“. Vom Stil her werde sich daher nichts an der Zusammenarbeit zwischen den Klubs und ihren Klubobleuten ändern, so Molnar in einer Aussendung.

Molnar, Salamon, Hergovich

Freiheitlicher Landtagsklub Burgenland

Geza Molnar, Ingrid Salamon, Robert Hergovich

ÖVP: „Neue Spitze sei Vorbereitung auf Doskozil“

Der am Montag bekanntgegebene Wechsel an der Spitze des burgenländischen SPÖ-Klubs sei eine klare Vorbereitung auf die bevorstehende Rückkehr von Noch-Minister Doskozil (SPÖ), meinte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Die ÖVP Burgenland bietet Doskozil die Zusammenarbeit an. Es bestehe mit einem „de facto neuen Landeshauptmann Doskozil“ die Chance, einen neuen politischen Stil zu etablieren, so Steiner.