Großbrand: Feuerwehr hält weiter Stellung

Nach dem Großbrand bei einer Entsorgungsfirma in Wulkaprodersdorf ist am Samstagabend gegen 22.00 Uhr „Brand aus“ gegeben worden. Immer noch sind rund 80 Feuerwehrleute im Einsatz um Brandwache zu halten.

Laut APA mussten Sonntagfrüh noch einmal Kräfte nachalarmiert werden, weil einzelne Glutnester aufgeflammt waren. Das Gelände des Abfallentsorgungsbetriebs werde noch den ganzen Tag hindurch kontrolliert, so Günter Prünner, Sprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung.

Hilfe bekommen die Einsatzkräfte der Feuerwehr vom Wetter: „Das Wetter ist für uns momentan ideal. Es fängt ein wenig zum Tröpfeln an. Der Wind stört uns weniger, weil sich der Brandherd ohnehin in einer übderdachten Halle befindet“, so Einsatzleiter Robert Csukovits. Seit Freitagabend hatte die Löscharbeiten mit Ablösen insgesamt mehr als 800 Feuerwehrleute beschäftigt.

Brand in Wulkaprodersdorf, Hackl

Bezirksfeuerwehrkommando Eisenstadt-Umgebung

Mehr als 800 Feuerwehrleute sind seit Freitagabend mit dem Brand beschäftigt

„Katastrophe“ für das Familienunternehmen

Hinsichtlich der Brandursache gab es seitens der Landespolizeidirektion Burgenland noch keine Feststellungen. Es sei „alles in Schwebe“ und verweist darauf, dass die kriminalistischen Ermittlungen weiter im Gang seien. Seniorchef Oswald Hackl hatte Vermutungen in Richtung Brandlegung geäußert und eine Selbstentzündung für wenig wahrscheinlich gehalten.

Der entstandene Schaden - u.a. an einer Ersatzbrennstoffanlage zur Herstellung von Brennstoff für die Zementindustrie - sei enorm. Hackl sprach am Sonntag von einer „Katastrophe“ für das Familienunternehmen und die Mitarbeiter. Man wolle versuchen, in ein, zwei Wochen den Betrieb wieder aufzunehmen. Die gesamte Wiederherstellung werde bis zu einem Jahr dauern.

Grüne fordern Reduktion von Plastik

Der Großbrand hat mittlerweile die politische Ebene erreicht. Die Bevölkerung von Wulkaprodersdorf habe schon lange an Geruchs- und Lärmbelästigung durch die Verwertungsanlage gelitten, sagte die grüne Landeschefin Regina Petrik. „Nun bedecken Plastikasche und Plastikfetzen Gärten und Dächer. Eine Menge an Schadstoffen belasten nun zusätzlich das Lebensumfeld und Kinder können nicht auf der Wiese spielen, weil der Ascheregen weite Flächen bedeckt“, so Petrik.

Auch wenn es sich möglicherweise um Brandstiftung handle, müsse geprüft werden, ob alle behördlichen Auflagen zur Lagerung des Plastikmülls eingehalten wurden und ob die Behörde ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen ist, so Petrik in einer Aussendung am Sonntag. Sie fordert „effektive Schritte zur massiven Reduktion von Plastik im Wirtschaftskreislauf“.

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