KRAGES: Vorwürfe gegen Schnedl konkretisiert

Der Prozessreigen rund um die Entlassung des KRAGES-Geschäftsführers Rene Schnedl könnte erweitert werden. Die KRAGES hat erneut eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft abgeliefert, in der die Vorwürfe gegen Schnedl detailliert aufgelistet sind.

Rene Schnedl hatte nach seiner Entlassung im April immer wieder betont, er wisse gar nicht, was ihm genau vorgeworfen werde. Die KRAGES wiederum bezog sich auf nicht näher genannte schwere Verfehlungen im Zuge einer internen Überprüfung.

Mehrere Punkte zur Last gelegt

Nun liegt der Staatsanwaltschaft eine detaillierte Anzeige vor. Demnach werden Schnedl sieben Punkte zur Last gelegt. Unter anderem soll er vor der Entlassung Unternehmensdaten kopiert und dann gelöscht haben. Die KRAGES wirft ihm auch vor, fast 80.000 Euro Prämie ohne Rechtsgrundlage bezogen zu haben sowie ohne vertragliche Grundlage sein Gehalt dem Index angepasst, jährlich erhöht zu haben. Behauptete Schadenssumme hier insgesamt: 9.385 Euro.

Eine Regelung über Magnetresonanzuntersuchungen im Krankenhaus Oberwart sei nicht EU-konform ausgeschrieben worden und der von ihm beschäftigte juristische Mitarbeiter der KRAGES sei für Schnedl ohne Honorar privat tätig gewesen. Schnedl habe dem Anwalt laut KRAGES zugesagt, sich erkenntlich zeigen zu wollen.

Vorwürfe schon einmal geprüft

Zum Teil sind diese Vorwürfe schon einmal im Frühjahr von der Staatsanwaltschaft überprüft und als nicht stichhaltig erkannt worden. Die eingereichte Anzeige der KRAGES wurde von der Behörde eingestellt. Schnedl wies schon damals alle Vorwürfe zurück - mehr dazu in KRAGES: Staatsanwalt ermittelt nicht. Ob es diesmal zu einem Verfahren kommt, wird sich erst zeigen.

Ein anderes Verfahren - die Klage Schnedls gegen seine Entlassung - ist beim Arbeitsgericht in Wiener Neustadt noch im Laufen. Da geht es nächste Woche weiter. In einer weiteren Klage wegen Besitzstörung bei der Zustellung seiner Entlassung bekam Schnedl Recht - mehr dazu in Entscheidung nach Besitzstörungsklage rechtskräftig. Ein weiterer Prozess beginnt im Herbst. Da ist der ebenfalls entlassene Jurist wegen falscher Zeugenaussage angeklagt.

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