Mahnmal in Kobersdorf eröffnet

Von Kittsee bis Rechnitz ist am Tag der jüdischen Kultur am Sonntag der jüdischen Bevölkerung und Gemeinden des Burgenlandes gedacht worden. Höhepunkt war die Eröffnung eines Mahnmals in Kobersdorf.

Seit vier Jahren organisiert die Burgenländische Forschungsgesellschaft mit Partnern ein spezielles Programm für den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Das Mahnmal ist ein mächtiger, schwarzer Granit, aufrecht stehend, mit geraden Kanten und glänzender Oberfläche. In den Granit wurden die Namen jener 219 jüdischen Kobersdorfer eingraviert, die 1938 noch hier gelebt haben, ehe sie vertrieben oder ermordet wurden.

Mahnmal, Kobersdorf

ORF

Das Mahnmal in Kobersdorf

Erwin Hausensteiner sah seine Mission erfüllt: Der ehemalige Bürgermeister, Hobbyhistoriker und Buchautor arbeitete jahrelang darauf hin, dass den Kobersdorfer Juden ein würdiges Denkmal gesetzt wird. Jetzt steht es vis-a-vis vom Eingang des Schlosses in unmittelbarer Nähe der Synagoge. „Es steht seit zwei Monaten hier. Ich kann erfreulicherweise sagen, dass es bis jetzt von der Ortsbevölkerung nur positive Reaktionen gibt“, so Hausensteiner.

Jährliche Gedenkveranstaltung

Der Entwurf dafür stammte von Ernst Fuchs, dem verstorbenen Maler, dessen Vorfahren aus Kobersdorf waren. Drei seiner Söhne wohnten der gestrigen Eröffnung bei, bei der Festredner Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) Wachsamkeit gegenüber allen fremdenfeindlichen und antisemitischen Tendenzen einforderte.

Mahnmal, Kobersdorf

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In den Granit wurden die Namen jener 219 jüdischen Kobersdorfer eingraviert, die 1938 noch hier gelebt haben, ehe sie vertrieben oder ermordet wurden

Hausensteiner denkt schon weiter: Jedes Jahr am Tag des Anschlusses, am 12. März, soll es eine Gedenkveranstaltung in Kobersdorf geben. Als Nächstes will man sich für die Renovierung der Synagoge einsetzen und dabei jenem Verein unter die Arme greifen, der im Besitz des Gebäudes ist, aber zuletzt untätig war.