Fichten von Hitze und Borkenkäfern bedroht

Fünfzehn Prozent des Baumbestandes im Burgenland macht die Fichte aus. In vielen Wäldern wird jetzt ein verstärktes Fichtensterben registriert. Schuld daran sind die Hitze und vor allem der Borkenkäfer.

In den vergangenen Jahren war es überdurchschnittlich warm. Die Fichte verträgt in den Niederungen - wo sie auch nicht natürlich vorkommen würde - keine hohen Temperaturen. Und so waren die hohen Temperaturen der letzten Jahre sowie der fehlende Niederschlag im heurigen Winter nicht gerade förderlich für das Wachstum.

Fichtensterben wegen Borkenkäfer udn Hitze

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Der Borkenkäfer bedroht den Bestand der Fichten im Burgenland

Ideal für Borkenkäfer

Ein weiteres Problem ist, dass diese Bedingungen ideal für den Borkenkäfer sind. „Von der Eiablage bis zum fertigen Käfer dauert es bei einer Tagesdurchschnittstemperatur von 19 Grad sieben Wochen. Bei einer Tagesdurchschnittstemperatur von 24 Grad dauert das Ganze fünf Wochen“, erklärt Herbert Stummer von der Landwirtschaftskammer. Er ruft dazu auf, dass man regelmäßig in den Wald geht und kontrollieren soll, ob es zu frischem Befall gekommen ist.

Im Burgenland sind die Besitzstrukturen sehr klein. Wenn ein Wald wegen Borkenkäferbefall geschlägert werden sollte, ist es oft schwer, die vielen Grundeigentümer rasch zu kontaktieren. Außerdem finden manche Besitzer ihren Wald gar nicht oder sind mit der Waldarbeit überhaupt nicht vertraut sind.

Fichtensterben wegen Borkenkäfer udn Hitze

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Das Fichte ist eine Baumart, die eigentlich ins Mittel- und Hochgebirge gehört

Baldiges Ende der Fichtenmonokulturen

Die Fichten wurden im Burgenland gepflanzt, weil das Holz sehr gut an die Säge, Papier und Zellstoffindustrie verkauft werden kann. Wegen der warmen Temperaturen und der Borkenkäferplage wird es aber wahrscheinlich bald aus sein mit den Fichtenwäldern im Burgenland: „Fichtenmonokultur werden es zukünftig sehr schwer haben. In einzelnen Mischungen in Laubmischwäldern könnte man die Fichten vielleicht weiterbringen. Generell ist das Burgenland kein Land für Fichtenmonokulturen“, so Herbert Stummer.

Geschlägerte Fichten sollten zur Brennholzverarbeitung auch sofort aus dem Wald abtransportiert werden, damit sich der Borkenkäfer nicht in gesunden Beständen einnisten kann.