FPÖ: Rückzug von Petra Wagner auf Landesebene

Petra Wagner, Landesgeschäftsführerin der FPÖ, hat Anfang Juli ihre Funktion auf Landesebene zurückgelegt um sich auf die Bezirksarbeit zu konzentrieren. Dies teilte Landesparteichef Johann Tschürtz (FPÖ) im Gespräch mit der APA mit.

Der freiheitliche Landesparteiobmann reagierte damit auf ein anonymes Schreiben, welches mit Vorwürfen gegen Wagner und die FPÖ seit der Vorwoche für Aufregung sorgte. Die Funktion sei interimistisch von Landesparteisekretär Christian Ries übernommen worden. Wagner ist den Posten als Landesgeschäftsführerin erst im November des Vorjahres angetreten - mehr dazu in Neue FPÖ-Landesgeschäftsführerin.

„Nichts mit Listenreihung für NR-Wahl zu tun“

Wagner sei eine „tüchtige Unternehmerin“ und würde sich nun politisch auf die Aufgaben als Bezirksparteiobfrau von Jennersdorf und als Bürgermeisterkandidatin in Rudersdorf konzentrieren. Es sei ihr nicht möglich gewesen alle vier Funktionen auf einmal auszuüben. Dies habe sie in einem Gespräch mitgeteilt. Das bestätigte Wagner auch gegenüber dem ORF Burgenland: „Ich habe die Funktion abgegeben, weil ich mich intensiv auch die politischen Aufgaben im Bezirk Jennersdorf konzentrieren möchten.“

Neue FPÖ Landesgeschäftsführerin Wagner

ORF

Petra Wagner (r.) mit Landesparteichef Johann Tschürtz

Der Rückzug aus der Landesebene habe nichts mit der Listenreihung für die Nationalratswahl zu tun. Man habe den Rückzug Wagners nicht öffentlich gemacht, da sie weiterhin unterstützend zur Seite stehe. Die frühere Landesgeschäftsführerin befinde sich im Regionalwahlkreis Süd auf Platz zwei und bei der Landesliste auf Platz vier, so der Landesvize.

Aus für Regionalleiterinnen

Der Parteichef bestätigte, dass die Funktionen der Regionaleiter für Nord und Süd unbesetzt seien. Die Regionalmanagerin Süd Manuela Tiller sei aus der Partei ausgeschlossen worden, laut Tschürtz aufgrund von „parteischädigendem Verhalten“. Sie hätte ihm wiederholt mitgeteilt, dass sie die Funktion nicht mehr ausüben möchte und auch nicht mit der FPÖ in Zusammenhang gebracht werden wolle, meinte Tschürtz. Daher sei es zum Ausschluss gekommen.

Zur Regionalleitern Nord, Maria Nakovits, sagte Tschürtz, dass diese aufgrund der umfangreichen Tätigkeit und „Kommunikationsschwierigkeiten“ ihre Funktion zurückgelegt habe und sich nur noch auf die Arbeit in der Stadt Neusiedl am See konzentrieren werde. Den anonyme Vorwurf, dass es am Konto der FPÖ Burgenland schlecht aussehen soll, wies der Landesparteichef zurück. Die Finanzen seien so gut wie noch nie.

Neue Parteistruktur Ende des Jahres

Nach der Gemeinderatswahl im Herbst solle die gesamte Organisation neu ausgerichtet werden. „Es gibt jetzt sehr viele interessante Persönlichkeiten in jedem Bereich“, erklärte Tschürtz. Ende des Jahres werde man mit einer neuen Struktur in Blickrichtung Landtagswahl gehen.

Er sei überzeugt, dass der Verfasser des anonymen Schreibens nicht aus dem FPÖ-Vorstand stamme. Wahrscheinlich handle es sich nicht einmal um ein Mitglied der FPÖ Burgenland. Die Vorwürfe im Schreiben befänden sich „unter der Gürtellinie“.