KRAGES: Vorerst kein Vergleich in Sicht

Am Arbeits- und Sozialgericht Wiener Neustadt hat am Montag der Prozess rund um die Entlassung des ehemaligen KRAGES-Geschäftsführers Rene Schnedl begonnen. Schnedl wies alle Vorwürfe gegen ihn zurück. Ein langes Verfahren kündigt sich an.

Die Burgenländische Krankenanstaltengesellschaft KRAGES erhob gegen deren ehemaligen Geschäftsführer Rene Schnedl eine ganze Reihe von Vorwürfen. Er habe sich ungerechtfertigt Erfolgsprämien in der Höhe von knapp 80.000 Euro ausbezahlen lassen.

Schwerwiegende Vorwürfe gegen Ex-Geschäftsführer

Schnedl habe während seiner Amtszeit jährliche Gehaltsanpassungen veranlasst und kurz vor seiner Entlassung Unternehmensdaten zum Teil von seinem Laptop gelöscht, zum Teil durch Kopieren in seinen Besitz gebracht. Auch fragwürdiger Urlaubskonsum und verschiedene Nebentätigkeiten wurden Schnedl vorgeworfen. Laut KRAGES würden diese Vorfälle Schnedls Entlassung im April rechtfertigten.

Prozess Rene Schnedl vs KRAGES, KRAGES-Prozess

ORF

Zum ersten Prozesstermin verschaffte sich die Richterin einen Überblick über die Vorwürfe gegen Rene Schnedl

Schnedl ist sich keiner Schuld bewusst

Schnedl wies zum Prozessauftakt in Wiener Neustadt alle Vorwürfe kategorisch zurück und wollte auch entsprechende Unterlagen nachreichen, die seinen Standpunkt untermauern würden. Auf die Frage, warum er entlassen wurde, wenn all diese Anschuldigungen nicht stimmen würden, antwortete Schnedl, dass er es nicht wisse. Er könne nur vermuten und da gäbe es viele Gründe. Es könne sein, dass der eine oder andere zwischenmenschlich nicht mehr mit ihm gekonnt habe und da habe sich das Ganze dann ergeben, so Schnedl.

Einigung möglich, aber derzeit unwahrscheinlich

Auch die Vertreter der KRAGES wollen noch Unterlagen einbringen, die ihre Argumentation stützen sollen. Die KRAGES sei durch Schnedl massiv geschädigt worden, sagte Rechtsanwalt Alexander Sporn. Es sei zu Überzahlungen an Gehalt und Prämien gekommen, wo man heute wisse, dass es sich um einen Betrag von rund 100.000 Euro handle. Hinzu würden Prüfungskosten in noch nicht feststehender Höhe kommen. Auch diese würden vermutlich einen Betrag von 100.000 Euro überschreiten, so Sporn. Inwiefern diese Prüfungskosten Schnedl zuzurechnen seien, werde sich erst zeigen. Man müsse das gewissenhaft prüfen, sagte Sporn. Der ehemalige KRAGES-Geschäftsführer Rene Schnedl wies auch diese Vorwürfe massiv zurück.

Eine außergerichtliche Einigung wird von beiden Seiten nicht ausgeschlossen, ist aber derzeit nicht in Sicht. Das Verfahren wird am 18. September fortgesetzt.

Links: