Evangelische Frauen feiern im Jubiläumsjahr
Rund 350 Frauen feierten im Konzerthaus Raiding den Gottesdienst. Männer waren dabei nur am Rande wahrnehmbar - mit einer Ausnahme: Martin Luther. Die Thesen und Ideen des Reformators waren beim Treffen der evangelischen Frauen stark präsent. Schließlich ermöglichte Luther überhaupt erst die Beteiligung der Frauen in der Kirche. Luther habe durch seine Tauftheologie Mann und Frau gleichgestellt, für Mädchen Schulen errichten lassen und ihnen Bildung ermöglicht, sagte die Vorsitzende der evangelischen Frauen, Susanna Hackl.
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Reformation immer wieder neu leben
Beim Frauentag wurde auch an Luthers Frau, Katharina von Bora, erinnert: als eine starke Persönlichkeit und auch als Symbol für die Freiheit, die Luther in den Glauben brachte. Auf der anderen Seite dürfe Freiheit aber auch nie missbraucht werden, sagte Tanja Sielemann, Pfarrerin Oberschützen. Man müsse sich fragen, wo man verantwortlich sei und sich für die Gesellschaft einsetzen müsse, damit sich die Dinge weiterentwickelten und Reformation immer wieder neu gelebt werde.
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Männer dominieren in obersten Leitungsfunktionen
Die Predigt beim Frauentag hielt die Psychotherapeutin Rotraud Perner, die auch evangelische Pfarrerin ist. Frauen sind den Männern in der evangelischen Kirche formal gleichgestellt. In den obersten Leitungsfunktionen aber dominieren die Männer. 500 Jahre nach Luther besteht doch noch Reformbedarf.