Golser Unternehmen erobert Hanf-Markt

Das Golser Unternehmen „Deep Nature Project“ hat sich vor drei Jahren auf die Herstellung und den Verkauf von Bio-Hanf Produkten, speziell auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Hanf-Ölen, spezialisiert. Das Konzept geht auf.

Wenn man die Begriffe Cannabis oder Marihuana hört, denken die meisten Menschen sofort an Drogen. Hanf kann aber auch anderweitig verarbeitet werden - etwa für medizinische Zwecke oder als Nahrungsergänzungsmittel. Die beiden Golserinnen Andrea Bamacher und Elke Moritz erobern damit ganz legal den europäischen Markt.

Geschäft mit Hanf in Gols

ORF

Im Vorjahr lag der Umsatz des Unternehmens „Deep Nature Project“ bei 2,7 Millionen Euro

Nachfrage in Europa enorm

Die Nachfrage nach Bio-Hanf-Produkten, speziell nach Nahrungsergänzungsmittel in Form von Hanf-Ölen in Europa ist enorm. Im Vorjahr lag der Umsatz des Unternehmens „Deep Nature Project“ bei 2,7 Millionen Euro. Heuer will man verdoppeln. 20 Mitarbeiter werden mittlerweile beschäftigt.

Andrea Bamacher und Elke Moritz

ORF

Andrea Bamacher und Elke Moritz

Das in der Hanf-Pflanze enthaltene Cannabinoid CBD wirkt auf Körper und Geist - anders als das Rauschmittel THC - nicht psychoaktiv und werde zunehmend zu medizinischen Zwecken eingesetzt, sagt Geschäftsführerin Andrea Bamacher: „Es gibt unzählige klinische Studien, die gerade begonnen werden, wo bewiesen werden soll, dass es gegen Epilepsie wirkt, gegen Migräne oder Menstruationsbeschwerden. Auch die entzündungshemmende Wirkung von CBD soll bewiesen werden. Es gibt Studien, die sind schon fertig, da steht das auch schon drinnen, das ist ein Faktum.“

Rechtslage bei CBD-Produkten in Österreich unklar

Unklar ist allerdings die Rechtslage bei CBD-Produkten in Österreich. Herstellung, Besitz und Handel mit Hanf sind generell verboten - der Verkauf von Pflanzen vor der THC-trächtigen Blütephase ist allerdings legal. Eigentlich bewegt man sich bei der Hanf-Öl-Herstellung in einem Graubereich, erklärt „Deep Nature Project“-Geschäftsführerin Elke Moritz: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn es eine Regulierung geben würde, weil wir uns einfach nie zu 100 Prozent sicher sein können, wie lang es erlaubt ist. Für uns ist das eine ‚Zitterpartie‘. Wir wären sehr froh und dankbar, wenn sich da etwas tun würde, damit wir einfach auch die Rechtssicherheit haben.“

Geschäft mit Hanf in Gols

ORF

Im Sommer übersiedelt man hierher in eine ehemalige Filiale einer Supermarktkette

Büro und Lager platzen aus allen Nähten

In Zusammenarbeit mit lokalen Bio-Bauern im Bezirk Neusiedl am See wird heuer auf einer Fläche von 140 Hektar Nutzhanf angebaut und weiterverarbeitet. Büro und Lagerflächen reichen längst nicht mehr aus. Im Sommer ist die Übersiedelung in eine ehemalige Filiale einer Supermarktkette geplant.