Gleichberechtigung bei der Polizei

Gleichberechtigung und der gleiche Lohn sind am Weltfrauentag immer noch die Forderungen der Frauen. Bei der Exekutive hat es nie Gehaltsunterschiede gegeben. Für Frauen ist dies ein wesentlicher Grund, Karriere bei der Polizei zu machen.

258 der insgesamt 1.700 Beamten und Vertragsbediensteten in der Landespolizeidirektion Burgenland sind Frauen. 150 davon uniformiert im Außendienst. Die Frauenquote liegt somit bei 15 Prozent. Seit 1990 sind Frauen flächendeckend im Polizeieinsatz - die erste Frau hat 1986 ihren Dienst im Burgenland angetreten. Mit den Jahren ist die Polizei immer weiblicher geworden.

Ewald Mezgolits ist seit 17 Jahren Lehrer an der Sicherheitsakademie in Eisenstadt. Mit seinem Eintritt in die Polizei sind auch die ersten Frauen gekommen. „Es war doch etwas besonderes. ich kann mich an meine Zeit im Bezirk Neusiedl erinnern, wo zwei, drei Damen Dienst verrichtet haben. Es war ein hoher Bedarf an weiblichem Personal da und diese Frauen wurden übermäßig belastet“, so Mezgolits.

Frauen bei der Polizei

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Frauen sind bei der Polizei gleichberechtigt

Frauen bei der Polizei

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Auch bei Kontrollen kommen die Polizistinnen zum Einsatz

Reagieren situationsbedingt anders

Frauen reagieren in gewissen Situationen anders als ihre männlichen Kollegen - sagte Mezgolits. Sie sind für die Polizeiarbeit enorm wichtig. „Speziell in der Prävention, der Opferbetreuung sind Damen neben vielen anderen Bereichen ganz bereichernd für uns“, sagte Mezgolits.

Auf die Frage was er den Frauen am heutigen Weltfrauentag wünscht, sagte der Polizei-Lehrer, dass er möchte, dass diese Diskussionen beendet werden können und man es bei der Polizei schon geschafft habe. Als Chefs und in Führungspositionen sind Frauen bei der Polizei aber noch immer unterrepräsentiert. Im Burgenland gibt es derzeit lediglich zwei Offizierinnen.

Mutter und Tochter bei Polizei

Dass Vater und Sohn bei der Polizei arbeiten, soll schon des öfteren vorgekommen sein. Einzigartig - zumindest im Burgenland - ist aber dass Mutter und Tochter diesen Weg einschlagen. Karina Platzer ist 46 Jahre alt und sieht sich selbst als Spätberufene. Nach einem Sozialmanagement Studium und fast 20 Jahren in einem Krankenhaus steht sie seit wenigen Tagen uniformiert in Nickelsdorf an der Grenze.

Ihre 18-jährige Tochter Hannah Platzer absolviert gerade in der Polizei-Schule in Eisenstadt ihre Ausbildung. Die erste Polizistin hat 1986 ihren Dienst angetreten. Dass Mutter und Tochter spätestens dann im Sommer an der Grenze stehen werden, hat es noch nie gegeben.