Oberwart-Friedberg: Mehr Güterverkehr

Der Güterverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Oberwart und Friedberg hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt: Seit 2012 hat sich die Tonnage verdoppelt, heuer wurden bereits mehr als 100.000 Tonnen Güter transportiert.

Auf der Bahnstrecke zwischen Oberwart und Friedberg wurde der Personenverkehr schon 2011 eingestellt. Auch der Güterverkehr war bedroht. Es sind vor allem Unternehmer aus dem Bezirk Oberwart, die den Güterverkehr auf der Bahn brauchen und so am Leben erhalten. Heimo Portschy ist bei Unger Stahlbau für den Einkauf zuständig und sagte, der Anschluss an die Bahn sei aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar. Man beziehe Langmaterial aus dem Ruhrgebiet, der Transport mit dem Lkw wäre teurer und würde den kompletten Standort in Frage stellen.

Güterzug fährt in Bahnhof Oberwart ein

ORF

Güterzug fährt in Bahnhof Oberwart ein

Neben Unger Stahlbau sind es vor allem Holzfirmen, die die Bahn brauchen. Sie verladen am Bahnhof Oberwart, was immer wieder zu Anrainerprotesten führt, weil die Lkws durch das Zentrum von Oberwart fahren müssen. Über den Bau eines Verladebahnhofs südlich von Oberwart wird schon länger diskutiert.

Unternehmer für Bahnlinie Oberwart-Großpetersdorf

Die Unternehmer fordern aber auch eine Reaktivierung der Bahnlinie Oberwart-Großpetersdorf. Dort investierte man mehr als sieben Millionen Euro, bevor die Bahnlinie eingestellt wurde. Das Sägewerk Fischer in Rotenturm liegt an dieser Linie und würde gern vom Lkw auf die Bahn umsteigen, sagte Bernhard Fischer. Man könne sicher 20 bis 30 Prozent von den Produkten auf die Bahn verlegen, das wären im Jahr 3.000 bis 5.000 Tonnen

Auch auf der Strecke Oberwart-Friedberg könnten noch mehr Güter transportiert werden, sagte Dietrich Wertz von der Initiative „Südburgenland Pro Bahn“. Man müsste aufgelassene Anschlussgleise wieder aktivieren und die Strecke nach Rotenturm, Großpetersdorf, Rechnitz aufmachen, um das Potenzial, das es früher schon gegeben habe, wieder zu erschließen.

Land will Bahnlinie kaufen

Die Strecke Oberwart-Friedberg steht im Eigentum der ÖBB und wird von der Steiermärkischen Landesbahn betrieben. Das Land will die Strecke kaufen und kündigte das schon vor längerer Zeit an - mehr dazu in Land kauft Bahnlinie Oberwart-Friedberg. Anfang des nächsten Jahres werde es so weit sein, sagt Verkehrskoordinator Peter Zinggl.

Niessl: Land sicherte Güterbahn ab

Das Land Burgenland habe mit verschiedenen Maßnahmen dafür Sorge getragen, dass die Bahnstrecke Oberwart-Friedberg für den Bahngüterverkehr dauerhaft zur Verfügung stehe, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Somit habe die Region Pinkafeld - Oberwart eine wichtige Verkehrsader für die wirtschaftliche Entwicklung erhalten werden können.