„Protestfahne“ in Kobersdorf gehisst

Eine Baumeisterin hat in Kobersdorf eine „Bananenrepublikfahne“ gehisst. Dadurch kam es auch zu einem Polizeieinsatz. Die Fahne sei eine Kunstinstallation, so die Baumeisterin. Sie werde sie daher nicht abnehmen.

Die Baumeisterin Andrea Reitter aus Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf) erfuhr über die Medien von einem Kollegen in Salzburg, der eine sogenannte „Bananenrepublikfahne“ gehisst hatte - mehr dazu in Polizeiaktion gegen Bundesadler mit Bananen. Der Baumeister wurde angezeigt. Doch der Verfassungsschutz musste die Ermittlungen einstellen, da keine „Herabwürdigung des Staates und seiner Symbole“ nachzuweisen war.

Bananenrepublikfahne

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Auch in Kobersdorf wurde die sogenannte „Bananenrepublikfahne“ des Künstlers gehisst

Fahne als Kunstprojekt wahrgenommen

Daraufhin begann der Baumeister damit, besagte Fahne zu vertreiben - mehr dazu in Bananenrepublikfahne wieder gehisst. Der Aufdruck, der Bundesadler mit Bananen in den Fängen, stammt vom Künstler Manfred Kiwek. Baumeisterin Andrea Reitter ist eine der zahlreichen Abnehmer der Fahne - mehr dazu in Großes Interesse an Bananenrepublikfahne. Das ganze sei aus ihrer Sicht ein Kunstprojekt. Es sei eine von einem Künstler gestaltete Fahne, wo man analog zur Vorgabe von Ironimus im Bauwesen sage, dass man sich mit manchen Sachen vielleicht kritisch witzig auseinandersetzen könne, so Reitter.

Bananenrepublikfahne

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Bei einem Verstoß gegen das Wappengesetz drohen bis zu 3.600 Euro Strafe

Bezirkshauptmannschaft prüft Salzburger Fall

Nachdem sie die Fahne gehisst hatte, stand die Polizei vor der Tür. Es sei keine Anzeige vorgelegt worden, aber es sei einem nahegelegt worden, dass man die Fahne abnehmen solle. Man habe die Fahne aber nicht abgenommen, sie hänge noch, so Reitter. Der Verfassungsschutz hat zwar die Ermittlungen gegen den Salzburger Baumeister eingestellt, doch die Bezirkshauptmannschaft Salzburg prüft den Fall noch.

Bei Verstoß gegen das Wappengesetz könnte eine Verwaltungsstrafe von bis zu 3.600 Euro blühen. Dass das auch auf sie zutreffen könnte, bereitet der Kobersdorferin keine Sorgen. Es sei ja ein Kunstprojekt und Künstler dürfe man durchaus auch finanziell unterstüzen. Wenn ein Stück Stoff soviel Aufmerksamkeit errege, dann habe es auch seinen Zweck erfüllt, so Reitter. Dennoch schließt sie den einen oder anderen Zusammenhang mit der derzeitigen politischen Situation in Österreich nicht aus.

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