86-Jähriger Gastwirt als „Jungunternehmer“
Das Gasthaus Reichert in Wörterberg (Bezirk Güssing) gibt es nun seit bald 100 Jahren. Die urige Wirtsstube ist die Seele des kleinen Ortes. Josef Reichert hat hier sein ganzes Leben verbracht. Tochter Helga Gradwohl folgte ihrem Vater als Wirtin nach.
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Als sie heuer in Pension ging, stellte sich der rüstige Rentner wieder hinter die Theke. „Ich bin da geboren. Ich verkaufe das Gasthaus sicher nicht, und verpachten werde ich es auch nicht. Es hilft jetzt die gesamte Familie mit, und dann geht das schon“, zeigte sich Josef Reichert optimistisch, dass sein Gasthaus erfolgreich laufen wird.
Echter Jungunternehmer
Ähnlich auch die Tochter von Josef Reichert: „Wir sind acht Kinder, und keiner wollte das Gasthaus übernehmen. Zusperren wollte es mein Vater aber nicht, und so macht er einfach weiter“, erklärte Tochter Helga Gradwohl.
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Als ältester Jungunternehmer ist Josef eine Attraktion im Südburgenland. Viele wollen wissen, wie er das anging: „Der Herr Reichert hat sich verhalten wie ein Jungunternehmer. Er hat sich erkundigt, was es denn so heißt, ein Gewerbe anzumelden. Er hat ganz genau gewusst was er will. Er hat auch alles selbst lesen und unterschrieben können“, so Thomas Novoszel von der Wirtschaftskammer.
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Gasthaus wichtig für Gemeinde
Fit hält sich der 86-Jährige durch Kartenspielen und seine Pferde. In der Gemeinde hofft man auf ein langes Leben ihres Wirts. „Es ist wichtig für uns, dass wir hier weiterhin Veranstaltungen und Versammlungen veranstalten können. Wir hoffen, dass unser Wirt das Gasthaus noch lange weiterführen kann“, freut sich auch Wörterbergs Bürgermeister Kurt Wagner über den Weiterbestand des Wirtshauses.