30 Jahre Grüne im Burgenland

Die burgenländischen Grünen feierten Samstagabend in der KUGA in Großwarasdorf ihr 30-jähriges Bestandsjubiläum. Zufrieden mit dem Erreichten und optimistisch für die Zukunft gaben sich Parteispitze und Basis im Allgemeinen - aber auch kritische Worte fehlten nicht.

Parteichefin Regina Petrik strich in ihrer Rede zum 30-Jahr-Jubiläum der burgenländischen Grünen hervor, dass neue Zeiten zwar neue Antworten erforderten, ihren Grundsätzen seien die Grünen - auch und gerade im Burgenland - aber stets treu geblieben. Mittlerweile seien die Grünen auch die einzige Antikorruptionspartei, betonte Petrik - und sie müssten mehr junge Menschen für die Politik begeistern.

„Weil wir wissen, dass die beste Politik von Menschen gemacht wird, die Freude an der Problemlösung haben und die nicht Profit aus der Angst, die sie erzeugen, schlagen wollen“, so Petrik. Bundesparteichefin Eva Glawischnig sagte, das Burgenland habe sich etwas Besseres verdient als rot-blau. „Diese starke Europaorientierung, diese offene Gesellschaft, auch offene Grenzen, das war für das Burgenland immer extrem wichtig und das ist im Moment in Gefahr“, so Glawischnig.

30 Jahre die Grünen

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Die 30-Jahr-Feier fand in der KUGA in Großwarasdorf statt

Drei neue Ortsgruppen

Grete Krojer, die mit den Grünen im Jahr 2000 erstmals in den Landtag eingezogen ist, zeigte sich ebenfalls optimistisch. „Ich habe heute so viele Menschen hier getroffen, die ich gar nicht gekannt habe. Das heißt, es ist offensichtlich ein guter Zulauf zu den Grünen und das ist wunderschön“, sagte Krojer. Die Grünen haben - im Vorfeld der Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr - auch drei neue Ortsgruppen gegründet und zwar in Bruckneudorf/Kaisersteinbruch, Gols und Pinkafeld.

30 Jahre die Grünen

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Ehemalige und aktive LandessprecherInnen, -geschäftsführerInnen und MandatarInnen mit Bundessprecherin Eva Glawischnig und Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner

Schwierige Anfangszeit

Pius Strobl ist der Parteigründer im Burgenland. Er erzählte, wie die Grünen im Burgenland vor 30 Jahren schikaniert worden seien. „Wir sind mit so einem Umweltmesswagen durchs Land gefahren und da haben wir Strom gebraucht. Und die BEWAG ist vor uns gefahren und hat in den Ortschaften gesagt, man darf uns keinen Strom geben. Das war eine bissl andere Welt“, so Strobl.

Neben vielen Geburtstagswünschen gab es aber auch nachdenkliche bis kritische Worte - etwa von EU-Parlamentarier Michel Reimon. „Machen wir uns nichts vor: Im ländlichen Raum ist es für die Grünen wahnsinnig schwer öffentlichen Verkehr ausbauen zu wollen, wenn alle auf das Auto angewiesen sind, das ist keine leichte Aufgabe“, so Reimon. Doch im allgemeinen herrschte zum 30-Jahr-Jubiläum der burgenländischen Grünen Feierstimmung.