Fischotter-Probleme sollen gelöst werden

Der Fischotter sorgt für Aufregung: Das geschützte Säugetier soll bereits einige Teiche und Flüsse leergefischt haben. Vor zwei Jahren wurde deshalb ein Fischotter-Ombudsmann eingesetzt. Jetzt wurde eine erste Bilanz gezogen.

Der Grazer Wildbiologe Andreas Kranz ist seit Mai 2014 als Fischotter-Ombudsmann im Burgenland tätig. Es soll Teichwirte und Fischer in der Otter-Problematik und bei der Einzäunung der Teiche beraten. „Durch die Zäunungen wurde dem Otter die Nahrung etwas entzogen. Wir füttern den Otter nicht mehr so intensiv. Das bedeutet, dass wir langfristig gesehen weniger Otter im Burgenland haben werden“, erklärte Kranz die momentane Lage.

EU-Projekt in Vorbereitung

Derzeit dürften im Burgenland geschätzte 160 Fischotter leben. Laut Einschätzung der Fischer sind das zu viele Otter. Neben den Teichen sind vor allem die Fließgewässer gefährdet. Dazu wird jetzt ein neues EU-Projekt vorbereitet. „Da geht es darum, dass ganz gezielt aus Fließgewässern Fischotter-Populationen herausgenommen werden. Vor allem die Niederlande hat großes Interesse, dass die Fischotter dorthin übersiedelt werden. Dann wird eine Erhebung gemacht, inwieweit der Fischotter wirklich Einfluss auf diese Fischrückgänge hat“, sagte Naturschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).

Nachfrage nach heimischem Fisch steigt

Im Burgenland soll die Fischzucht intensiviert werden. Derzeit werden im Burgenland jährlich rund 3.800 Tonnen Fisch produziert. Dafür stehen Fördermittel zur Verfügung. „Wir haben als Burgenland Gelder aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds“, erläuterte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). „Es gibt im Burgenland über 500 Teiche. Es ist ein Ziel von uns, diese Mittel auszuschöpfen. Die ersten Monate haben schon gezeigt, dass die Teichbesitzer interessiert sind“, so die Landesrätin.

Die Nachfrage nach heimischen Fisch steigt jedenfalls. Die Landwirtschaftskammer sieht das als Chance für die Bauern:"Es ist eine Win-Win-Situation, weil auch aus betriebswirtschaftlicher Überlegung schöne Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden können", so Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger.