Hallenbad Neusiedl: Weiter keine Lösung in Sicht

Die Rettung des Hallenbades Neusiedl am See scheint zu einer unendlichen Geschichte zu werden. Der Gemeinderat hat Donnerstagabend weitere Verhandlungen über eine Finanzierung der Sanierung des desolaten Hallenbades beschlossen.

Vor der Gemeinderatssitzung Donnerstagabend rief die Initiative „Rettet das Hallenbad“ zu einem Protestmarsch durch Neusiedl am See auf. Etwa 400 Menschen zogen mit Transparenten vom Hallenbad bis zum Rathaus. „Ein Hallenbad ist ein Muss“, sagte Andreas Sachs, Präsident des Burgenländischen Triathlonverbandes und Sprecher der Initiative. Denn Schwimmen rette Leben, außerdem würden pro Woche bis zu 600 Schulkinder das Hallenbad besuchen, so Sachs.

Protestmarsch in Neusiedl am See

Dorottya Kelemen/ORF

Demonstration

Kein Interesse an Kostenbeteiligung

Das Hallenbad sei nicht von einer unmittelbaren Schließung betroffen, sagte Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP). Allerdings müsste es innerhalb der nächsten eineinhalb bis zwei Jahre dringend saniert werden, die Kosten dafür würden fünf bis sechs Millionen Euro. Für die Sanierung fehlt aber das Geld. Das Land ist bereit, einen Teil zu zahlen, aber den Löwenanteil müsste die Gemeinde stemmen und die ist hoch verschuldet.

Deshalb sollen sich auch die umliegenden Gemeinden an den Kosten beteiligen, so der Plan und zwar mit sieben Euro pro Einwohner. Mit 27 Gemeinden wurden Gespräche geführt, das Ergebnis sei ernüchternd, so Lentsch. Man habe nur vier Zusagen und drei konkrete Absagen.

Frist von 100 Tagen eingeräumt

Auch Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) bekennt sich zum Hallenbad, genauso wie die beiden grünen Gemeinderäte und der freiheitliche Gemeinderat. Die vorläufige Lösung heißt: weiter verhandeln. Der Gemeinderat fasste den einstimmigen Beschluss, dass weitere 100 Tage mit den umliegenden Gemeinden sowie mit Land und Bund verhandelt werden soll. Spätestens Anfang November soll es eine Lösung geben.