A4-Drama: Ermittlungen zu Fotoweitergabe

Nach dem Flüchtlingsdrama auf der Ostautobahn (A4) bei Parndorf im August des Vorjahres ermittelt die Staatsanwaltschaft Eisenstadt noch immer in Polizeikreisen. Es geht um die Weitergabe eines Fotos der toten Flüchtlinge an die „Kronen Zeitung“.

71 Flüchtlinge - Kinder, Frauen und Männer - waren in einem Kühl-Lkw erstickt. Auf dem Foto, das die „Kronen Zeitung“ veröffentlicht hatte, waren die in dem Lkw zusammengepferchten Toten zu sehen.

Ermittlungen nahezu unverändert

Fast ein Jahr nach Veröffentlichung des Leichenfotos in der „Kronen Zeitung“ am 28. August 2015 sind die Informationen über den Stand der Ermittlungen nahezu unverändert. Es geht um den Verdacht der Verletzung des Amtsgeheimnisses. Das Foto soll der „Kronen Zeitung“ aus Polizeikreisen zugespielt worden sein - das soll nun geklärt werden. Weiters soll auch ermittelt werden, ob es dafür möglicherweise Geld gegeben hat. Den Beamten können strafrechtliche Konsequenzen und Disziplinarmaßnahmen drohen.

Oberstaatsanwaltschaft eingebunden

Es werde gegen 17 Polizisten, die mit dem Foto zu tun gehabt haben, ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch, gegenüber dem ORF Burgenland. Das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung war in die Ermittlungen eingeschaltet. Der entsprechende Bericht werde geprüft, so Koch. Über den Inhalt werde nichts verlautet.

Die Dauer der Ermittlungen hänge damit zusammen, dass der Vorgang unter die Weisungs- und Vorhabensberichtspflicht falle, so Koch. Das heißt, die Oberstaatsanwaltschaft und das Justizministerium sind eingebunden. Wann der Fall abgeschlossen ist, kann der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen.

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