Beim Wirtschaftswachstum auf Platz Eins

Die burgenländische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr schneller gewachsen als die aller anderen österreichischen Bundesländer. Das zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO. Die Ergebnisse sind am Donnerstag vorgestellt worden.

Während die Brutto-Wertschöpfung in Gesamt-Österreich nicht einmal um ein Prozent gewachsen ist, hat die Wirtschaft im Burgenland um 2,2 Prozent zugelegt. Das Wachstum fußt auf dem Erfolg mehrerer Branchen, sagte Oliver Fritz vom WIFO.

„Wir sehen, dass sich die Industrie sehr gut entwickelt hat. Wir sehen, dass sich die Energiewirtschaft sehr gut entwickelt hat, auch der Baubereich, der Handelsbereich und auch die öffentliche Verwaltung. Der Bereich öffentliche Verwaltung betrifft nicht nur die Landesverwaltung, sondern inkludiert den gesamten Gesundheitsbereich, Bildungsbereich. Hier kamen deutliche Impulse für das Wirtschaftswachstum“, so Fritz.

Petschnig: „Zahlen halten“

Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) bezieht die Erfolgsmeldung auf die Arbeit der rot-blauen Landesregierung. „Alle zusammen haben erfolgreich dazu beigetragen, dass dieses Bundesland im abgelaufenen Jahr die Spitze erklommen hat. Wir konnten uns sogar gegen einen gesamtösterreichischen Trend bewähren und wir sind sehr optimistisch, dass wir diese Zahlen in Zukunft auch halten, wenn nicht sogar ausbauen können“, sagt Landesrat Petschnig.

Niessl, Petschnig

ORF

WIFO-Experte Oliver Fritz, Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ)

Niessl: „Druck auf dem Arbeitsmarkt“

Im Burgenland haben jetzt so viele Menschen wie noch nie Jobs. Gleichzeitig ist aber auch die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). „Das ist unser burgenländisches Problem - der Druck auf dem burgenländischen Arbeitsmarkt. Der Mindestlohn in den Nachbarländern beträgt nach wie vor 350 Euro. Da ist es klar, dass viele eben im Burgenland arbeiten wollen“, so Niessl.

WIFO-Experte Oliver Fritz gibt dieser Analyse grundsätzlich recht. Er verwies aber auch darauf, dass das Burgenland von der Ostöffnung in den vergangenen Jahren auch besonders profitiert hat.

Steiner: „Problem Arbeitslosigkeit“

„Das Wirtschaftswachstum heftet sich die SPÖ ans Revers – bei der steigenden Arbeitslosigkeit stellen sich Niessl und Darabos jedoch taub“, wunderte sich Landesparteiobmann Thomas Steiner am Donnerstag. „So erfreulich das Wirtschaftswachstum für das Burgenland auch ist: Die knapp 12.000 Arbeitssuchenden im Burgenland können sich davon nichts kaufen“, so Steiner. Von SPÖ-Soziallandesrat Norbert Darabos forderte Steiner konkrete Arbeitsmarktprogramme, um die Arbeitslosigkeit im Burgenland zu senken.