Gutachten: Simandl nicht verhandlungsfähig

Das lang erwartete Gutachten zum Gesundheitszustand von Ex-BEGAS-Chef Rudolf Simandl liegt jetzt vor. Laut diesem Gutachten ist Simandl aufgrund seines Krankheitsverlaufs nicht verhandlungs- und vernehmungsfähig.

Das Sachverständigengutachten stammt von Universitäts-Professor Peter Hofmann. Demnach sei bei Rudolf Simandl derzeit aufgrund einer „schwersten depressiven Befindlichkeitsstörung“ eine Verhandlungs- und Vernehmungsfähigkeit nicht gegeben. Der Sachverständige schließt in seinem Gutachten aus, dass Simandl simuliert. Damit hat das Warten auf einen Prozesstermin ein Ende - mehr dazu in Causa Simandl: Noch immer kein Prozesstermin.

In einem Jahr neuerliche Begutachtung

Angesichts des Krankheitsverlaufes sei auch tatsächlich nicht absehbar, ob überhaupt noch eine Besserung eintreten werde und eine Verhandlungs- und Vernehmungsfähigkeit wieder anzunehmen sei. Aus psychiatrischer Sicht werde eine neuerliche Begutachtung in einem Jahr empfohlen.

Das Verfahren in der Causa Begas, rund um Vorwürfe von Veruntreuung und Geschenkannahme wird somit ohne Simandl beginnen. Denn neben Simandl gibt es sechs weitere Angeklagte - laut Korruptionsstaatsanwaltschaft ehemalige BEGAS-Verantwortliche, Steuerberater und Versicherungsmakler. Gegen sie wird das Verfahren fortgesetzt und laut Landesgericht Eisenstadt werden in Kürze zahlreiche Verhandlungstermine bekanntgegeben.

Drei Jahre Ermittlungen

Drei Jahre hatte die Staatsanwaltschaft gegen Rudolf Simandl ermittelt. Simandl werden Untreue, Veruntreuung, schwerer Betrug und Geschenkannahme vorgeworfen. Er soll die BEGAS jahrelang gleichsam als Selbstbedienungsladen missbraucht haben. Der Schaden: mehr als vier Millionen Euro.