Diözese verweigert Grenzzaun auf Kirchengrund

Im Grenzzaun, der bei Moschendorf geplant ist, wird wohl eine Lücke offen bleiben: Der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkokvics erteilte dem Wunsch, auf kirchlichem Grund einen Zaun zu errichten, eine klare Absage.

Der Grenzzaun zwischen Moschendorf und Heiligenbrunn soll rund neun Kilometer lang werden. Aber der Zaun wird wohl zumindest zwei Lücken haben. Er soll nämlich auch über zwei kirchliche Grundstücke führen. Sie gehören der Pfarrgemeinde Moschendorf. Von der Diözese, die in diesem Fall eine Aufsichts- und Zustimmungspflicht hat, kommt eine Absage, was den geplanten Grenzzaun betrifft.

Widerspruch zum „Geist des Evangeliums“

Eine solche Maßnahme widerspräche dem Geist des Evangeliums, der klaren Botschaft von Papst Franziskus an Europa und im Besonderen einer Diözese, die jahrzehntelang im Schatten des Eisernen Vorhangs existierte. In den vergangenen Monaten habe die Diözese Eisenstadt keine Mühen gescheut, um Menschen auf der Flucht die Türen zu öffnen, ihnen ein Dach über dem Kopf, Würde und Herzenswärme zu geben, hieß es in einem Schreiben der Diözese, das am Freitag an die Pfarre Moschendorf und an die Landespolizeidirektion ergangen ist.

Zsifkovics: „Zäune keine Lösung“

Er sei sich der schwierigen Lage und der Verantwortung des Staates bewusst, könne aber aus Gewissensgründen nicht zustimmen, so Zsifkovics. Beim Gedanken an den Grenzzaun verspüre er schon körperlich den reinsten Widerwillen. Er selbst sei am Eisernen Vorhang aufgewachsen und wisse noch, was es für alle im Burgenland an Freiheit und Aufbruch bedeutet hat, als die Grenzen verschwanden.

Neue Zäune hält Zsifkovics - der auch Koordinator für Flüchtlingsfragen innerhalb der EU-Bischofskommission ist - im übrigen für keine Lösung des Flüchtlingsproblems.

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