Asyl: Kompromisslösung für Bruckneudorf

In Bruckneudorf kommt nun kein Containerdorf für Flüchtlinge auf dem Kasernengelände. Stattdessen werden auf dem Bauhofgelände des Bundesheeres Wohncontainer aufgestellt. Insgesamt wird die Zahl der Asylwerber auf 100 begrenzt.

Mittwochabend war in Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) neuerlich eine Demonstration gegen die Unterbringung von Flüchtlingen durch das Innenministerium angesagt. Doch die Demonstration wurde de facto abgesagt, vielmehr wurde vor 400 versammelten Demonstranten eine Einigung mit dem Ministerium verkündet.

Demonstration in Bruckneudorf

ORF

Demonstration in Bruckneudorf Mittwochabend

100 Flüchtlinge insgesamt

Es kommen Wohncontainer für Flüchtlinge nach Bruckneudorf, aber nicht auf das Kasernengelände, sondern auf das Bauhofgelände des Bundesheeres. Insgesamt werden nicht mehr als 100 Flüchtlinge in Bruckneudorf unterkommen - dabei zählen die bisher schon untergebrachten 50 mit. In die Container sollen aber bis zu 80 Asylwerber einziehen, weil auch jene 30, die derzeit in einem Haus in Bruckneudorf wohnen in die Container übersiedeln sollen. 20 weitere Flüchtlinge sind derzeit im Bruckneudorfer Ortsteil Königshof untergebracht - diese sollen weiter dort bleiben.

Auf sechs Monate befristet

Die Lösung wurde zwischen dem Flüchtlingsbeauftragten der Bundesregierung, Christian Konrad, und dem Bruckneudorfer Bürgermeister Gerhard Dreiszker (SPÖ) ausgehandelt. Das Ganze ist auf ein halbes Jahr befristet, danach wolle man wieder auf 50 Asylwerber reduzieren, sagte Dreiszker: „Es ist ein Kompromiss mit dem die Gemeinde leben kann und der auch zeigt, dass wir helfen wollen.“ Das Innenministerium selbst habe die Befristung vorgeschlagen, so Dreiszker weiter. Bis dahin wolle man die Flüchtlinge besser in Österreich verteilen.

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Bürgermeister Gerhard Dreiszker im Interview mit ORF-Burgenland-Reporter Martin Lischka

Auch Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) war Mittwochabend in Bruckneudorf, er zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Ich halte das für einen sehr guten Kompromiss.“ Nach zweieinhalb Wochen mit insgesamt sechs Demonstrationen dürfte in Bruckneudorf nun Weihnachtsfriede einkehren.

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