„Leben in Österreich“: Kurs für Asylwerber

Für Asylwerber ist das Leben in Österreich eine Umstellung, sie sind mit einer fremden Kultur und anderen Gepflogenheiten konfrontiert. Der Kurs „Leben in Österreich“ soll Fragen beantworten und Missverständnisse ausräumen.

Das katholische Bildungshaus St. Stephan in Oberpullendorf ist schon länger Anlaufstelle für Flüchtlinge. Hier werden etwa Deutschkurse angeboten, es gibt ein internationales Frauencafe und diverse andere Veranstaltungen. Das neueste Angebot ist der Kurs „Leben in Österreich“. Dabei werden Kriegsflüchtlingen, die gar nicht mit dem Thema „Rechtsstaat Österreich“ vertraut sind, in zehn Einheiten die verschiedensten Fragen beantwortet.

„In Gesprächen mit Asylsuchenden sind wir draufgekommen, dass es sehr viele Fragen gibt - auch die nach ‚Wie funktioniert denn Österreich?‘ Es geht um die österreichische Verfassung, das politische und Bildungssystem, um die Wirtschaft und den Sozialstaat Österreich“, sagte Barbara Buchinger, Geschäftsführerin Haus St. Stephan.

Kurs im Haus St. Stephan in Oberpullendorf

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Rund 30 Menschen nehmen regelmäßig teil

Kurs im Haus St. Stephan in Oberpullendorf

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Die Vorträge werden auf Arabisch und Farsi übersetzt

Ehrenamtlich im Einsatz

Die Vortragenden arbeiten hier ehrenamtlich. Die Vorträge werden von zwei Dolmetscherinnen auf Arabisch und Farsi übersetzt, die Asylwerber können jederzeit Fragen stellen. Bis zu 30 Flüchtlinge, die im Bezirk Oberpullendorf untergebracht sind, besuchen den Kurs regelmäßig.

„Es hilft uns bei der Integration“

„Das ist ein sehr sinnvolles Projekt, es hilft uns Flüchtlingen bei der Integration. Es zeigt mir zum Beispiel, wie das politische Leben hier in Österreich funktioniert oder das Sozialsystem - und das alles hilft mir, mich hier zu integrieren“, sagte Abdullah Walat, Flüchtling aus Syrien.

Kurs im Haus St. Stephan in Oberpullendorf

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Die Kurse sollen auch im Nordburgenland angeboten werden

„Ich bin sehr an Geschichte und Kultur interessiert. Die Kurseinheiten, in denen es um die österreichische Geschichte ging, haben mich daher besonders interessiert. Ich habe aber auch schon vorher einiges darüber gelesen“, so Sassan Bahmanabadi, Flüchtling aus dem Iran.

Auch in Eisenstadt und Mattersburg

„Wir reden immer von Integration. Was machen wir mit den Asylwerbern, bis sie einen positiven oder negativen Bescheid haben? Einfach nichts. Und da habe ich wirklich eine sinnvolle Integration gefunden - Informationen zu geben, wie das Leben in Österreich ist“, sagt Dolmetscherin Rehab Elshikh.

Der Kurs „Leben in Österreich“ soll in Kürze auch in Eisenstadt und Mattersburg angeboten werden.

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