Oberpullendorf: Gedenkstätte renoviert

Die sterblichen Überreste von 164 sowjetischen Soldaten und Zwangsarbeitern wurden in einer Kriegsgräberanlage in Oberpullendorf bestattet. Dieser sogenannte Russenfriedhof wurde nun generalsaniert. Die Fertigstellung wurde mit einem Festakt gefeiert.

Sie kamen als Befreier, wurden von vielen Österreichern aber als Besatzer empfunden: Die Soldaten der Roten Armee. Mehr als 20.000 verloren im Zweiten Weltkrieg ihr Leben auf österreichischem Boden. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ehrte die Stadtgemeinde Oberpullendorf gefallene Sowjetsoldaten. Das Denkmal am sogenannten Russenfriedhof wurde gereinigt. Das umliegende Gebüsch wurde gerodet und die für Russland typischen Birkenbäume wurden gepflanzt.

Gedenkstätte Russenfriedhof in Oberpullendorf

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Das Denkmal für die gefallenen Soldaten wurde renoviert

Mindestens 164 Menschen begraben

Soldaten der Roten Armee, aber auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene wurden einst dort bestattet. Mindestens 164 Menschen sollen an dieser Stelle begraben worden sein, es könnten aber auch mehr sein, sagte Kriegsgräberforscher Peter Sixl bei der Gedenkveranstaltung.

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Wichtige Informationen von russischer Seite

Kriegsgräberforscher Peter Sixl im Interview mit ORF-Burgenland-Reporter Norbert Lehner

Die Initiative für die Sanierung der Anlage ging von der Botschaft der russischen Föderation in Österreich aus. Der Beitrag der Roten Armee zur Befreiung Europas werde nicht überall gewürdigt, bedauerte der Botschaftsrat Oleg Markov. Man habe vielleicht im Fernsehen gesehen, dass sowjetische Denkmäler in einigen europäischen Staaten abgerissen würden. Aus seiner Sicht sei das nicht nötig. Die Rote Armee habe Europa befreit und das sei ein Teil der Geschichte, den man nicht leugnen könne, so Markov.

Gedenkstätte Russenfriedhof in Oberpullendorf

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Stilles Gedenken an die Opfer nach einer Kranzniederlegung

Viele Oberpullendorfer würden gar nicht wissen, dass es diese Gedenkstätte gebe, bedauerte der Bürgermesiter Rudolf Geißler (ÖVP). Gerade in den heutigen Zeiten, wo Krieg vor der Haustür geführt werde und wo tagtäglich Terroranschläge befürchtet werden müssten, müsse man sich an diese Sachen einfach erinnern. Er halte es daher für gut, dass es solche Gedenkstätten gebe, so Geißler.

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