Edit Schlaffer: Mit Müttern gegen Terror
Seit Jahren beschäftigt sich Schlaffer mit dem Terror in Syrien, Nigeria, Afghanistan oder im Irak. Die gebürtige Stegersbacherin ist Gründerin verschiedener Frauen-Plattformen. So entstand Anfang der 2000er-Jahre die erste weibliche Anti-Terror-Plattform „SAVE“. Dafür interviewte sie 1.000 Mütter von Terroristen.
ORF
Bedrückende Erzählungen
Die Mütter erzählten von ihren Söhnen, aber auch Töchtern, die in den Dschihad zogen und ihren Müttern anfangs noch begeisterte SMS schickten. Doch schon nach einigen Monaten seien die ersten entmutigten Nachrichten gekommen, schilderte Schlaffer - zum Beispiel von einem Sohn, der Angst vor dem Einsatz an der Front hatte oder von einer Tochter, die schwanger war und von ihrem Mann misshandelt wurde.
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Edit Schlaffer über die Interviews mit Müttern
Nach der anfänglichen Begeisterung der jungen Männer und Frauen, die in den Dschihad zogen, folgte bald die Entmutigung.
Mütterschulen gegen Terror
Nach den Erfahrungen dieser Interviews gründete Schlaffer die ersten Mütterschulen. Das sind mobile Einrichtungen, in denen in wöchentlichen Seminaren gezeigt wird, wie man im Falle einer Radikalisierung richtig reagiert oder Frühwarnsignale erkennt. „Wir müssen die Kinder im tiefsten Wahnsinn verstehen und damit auch wieder zurückgewinnen und begleiten“, erklärte Schlaffer. Mittlerweile gibt es in zahlreichen Ländern Mütterschulen - auch in Österreich, Frankreich, England und Belgien.