Lokalaugenschein an der Grenze

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Kardinal Christoph Schönborn haben sich am Samstag Nachmittag ein Bild der Situation in Nickelsdorf gemacht. Beide sprachen den Helfern ihren Dank aus.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat in Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom den Wunsch nach einer besseren Zusammenarbeit mit Ungarn geäußert. Man würde das gerne mit Ungarn gemeinsam bewerkstelligen. Aber derzeit gestalte sich die Zusammenarbeit schwierig, sagte sie im Gespräch mit der Austria Presseagentur APA.

Ganz Europa sei nun gefragt

Es seien nicht nur Österreich und Deutschland, die hier gefordert sind. Es brauche ein Gesamteuropa. Diese Situation lasse wohl alle erkennen, dass ein Austritt aus der Europäischen Union oder ein Bauen von Stacheldrähten über die Mitgliedsstaaten rund um Österreich keine Lösung sei. Was es jetzt brauche, sei nicht weniger, sondern mehr Europa.

Wichtig sei, dass man jetzt so schnell wie möglich die Situation in den Flüchtlingslagern in den Krisenregionen verbessere. Man müsse die Ursachen beseitigen, sagte Mikl-Leitner.

Großteil möchte nach Deutschland

Bisher seien relativ wenige Asylanträge gestellt worden, weil der Großteil Richtung Deutschland wolle. Die Polizei werde sicherlich nicht mit Gewalt gegen Flüchtlinge, gegen Familien und Kinder vorgehen. Man sei hier äußerst sensibel. Die Innenministerin ging davon aus, dass noch mehr Flüchtlinge nach Österreich kommen werden.

Viel Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung

Auch Kardinal Christoph Schönborn machte sich Samstagnachmittag in der Nova Rock-Halle in Nickelsdorf ein Bild von der Situation an Ort und Stelle. Die ehrenamtliche Hilfe, die der Organisationen und der Einsatzkräfte funktioniere, so Schönborn.

Kardinal Christoph Schönborn

Roland Schlager/APA

Kardinal Christoph Schönborn im Gespräch mit Flüchtlingen

Es gebe unglaublich viel Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, aber es sei eine verständliche Sorge da, es gebe aber keinen Grund zur Panik, so Schönborn. Er suchte auch den persönlichen Kontakt mit den Flüchtlingen und fragte sie nach ihrem Befinden, ihrer Herkunft und Flucht und ob sie etwas bräuchten.

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